Alles für das liebe Vieh

Förderverein Eifeltierheim: Seit 15 Jahren setzen sich Svetlana Gabricevic und ihre Schwester Luba für Tierschutz und speziell die Kastration verwilderter Katzen ein. Sie haben die Einrichtung des Alt-richer Tierheims angestoßen. Das Land ehrt sie heute mit dem Tierschutzpreis 2008.

Altrich/Daun. Vor 15 Jahren, als Svetlana Gabricevic und ihre Schwester Luba Bartz von Bayern nach Daun-Neunkirchen gezogen waren, fiel der heute 65-jährigen Gabricevic das Elend der verwilderten Katzen vor ihrer Haustür auf. Gabricevic: "Die werfen meist drei Mal im Jahr und sind dann geschwächt. Oft kommt es zu Inzucht. Muttertiere und Nachwuchs sind krank und kaum lebensfähig und haben einen langen Leidensweg vor sich." Gabricevic und ihrer Schwester Luba Bartz war klar: "Das können wir nicht mit ansehen." Sie fingen die verwilderten Katzen, ließen sie untersuchen, kastrieren und kennzeichnen. Dann setzten sie die Tiere wieder aus, damit ihr Revier nicht von anderen besetzt wird.

Zunächst machten die beiden Schwestern diese Arbeit allein. Gabricevic: "Wir kamen uns vor wie die einzigen Bekloppten in der Eifel." Doch bald fanden sie Mitstreiter. Ein Verein entstand, der sich rund um Daun und Wittlich um vernachlässigte Hunde, ausgesetzte Katzen und den kranken Nachwuchs verwilderter Katzen kümmert. Derzeit betreuen zwölf Vereinsfrauen acht Auffangstationen, auf denen 40 kleine Kätzchen auf Vermittlung warten.

5000 Unterschriften für Eifeltierheim gesammelt



Rund 800 Katzen lässt der Verein jährlich kastrieren und leistet Aufklärungsarbeit. Gabricevic: "Wir müssen oft erklären, dass nur gesunde Katzen Mäuse jagen. Gesund bleiben die Katzen am ehesten, wenn sie kastriert werden." Dass heute das Eifeltierheim in Altrich existiert und die Lücke zwischen Trier und Mayen schließt, ist dem Verein zu verdanken. 5000 Unterschriften hat er dafür gesammelt. Letztendlich war es die gemeinnützige Organisation "LA Lernen und Arbeiten", mit der zusammen das Eifeltierheim aufgebaut wurde - seither heißt der Verein "Förderverein Eifeltierheim". Trotz neuen Namens sind die Probleme die alten: Für Tierschutz ist kaum Geld da. Während die Kommunen für Fundhunde zahlen, existieren Fundkatzen nach ihrer Lesart nicht. Zu drei jungen Kätzchen, die auf dem Friedhof in einem Karton ausgesetzt worden waren, sagte die Stadt Wittlich: "Die waren auf dem Weg nach Hause."

Heute erhalten Svetlana Gabricevic und Luba Bartz den Tierschutzpreis 2008 des Landes in der Mainzer Staatskanzlei. Infos: www.tierschutz-in-der-eifel.de und www.foerderverein-eifeltierheim.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort