Alternative nach dem Abi

Eine Ausbildung zum Industriemechaniker gekoppelt mit einem Studium am Umweltcampus Birkenfeld: Das bietet ein neuer dualer Bildungsweg. Für den neuen Studiengang mit "Bachelor"-Abschluss plus kompletter Ausbildung in heimischen Betrieben werden noch interessierte Firmen und Teilnehmer mit Fachhochschulreife gesucht.

 Die Ausbildung zum Industriemechaniker kann mit einem Studium kombiniert werden. Foto: ÜAZ Wittlich

Die Ausbildung zum Industriemechaniker kann mit einem Studium kombiniert werden. Foto: ÜAZ Wittlich

Wittlich/Region. Acht Firmen, das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) plus die Berufsbildende Schule (BBS) in Wittlich und die Fachhochschule am Umweltcampus Birkenfeld (UCB) wollen im Herbst mit einem in Rheinland-Pfalz neuem dualen Studiengang starten. Wer sich als Abiturient für die "Azudenten"-Laufbahn entscheidet, hätte damit nach vier Jahren eine von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier geprüfte Berufsausbildung zum Industriemechaniker und einen Bachelor of Engineering in Maschinenbau in der Tasche - und der Azudent bekommt während der vierjährigen Ausbildung von den Firmen eine Vergütung, ist also finanziell abgesichert. Vier Firmen warten noch auf Bewerber

Der Studiengang mit dem Standbein in der Betriebspraxis und europaweit anerkanntem Abschluss startet mit einem Jahr im ÜAZ plus einem wöchentlichen Berufsschultag. Im zweiten Jahr geht es in die jeweiligen Betriebe, ergänzt durch 14-tägige Berufsschultage und erste, kurze Unterrichtsblöcke an der Fachhochschule. Die beiden letzten Ausbildungsjahre sind eine Kombination aus FH-Studium (insgesamt sechs Semester) nebst betrieblichen Blöcken in den Semesterferien. Start des ersten Studiengangs soll am 1. September dieses Jahres sein. Laut Detlef Wiese, ÜAZ in Wittlich warten noch vier Firmen auf Bewerber. Diese sollten Abitur oder Fachabitur mit gutem Abschluss haben. Außerdem können sich noch Betriebe am Pilotprojekt beteiligen. "Wir suchen zur Umsetzung des Studiengangs in 2008 noch Betriebe von Koblenz bis zur Luxemburger Grenzregion, von Nordrhein-Westfalen bis zum Saarland", sagt Detlef Wiese. Früh gemeldet hatten sich für das Vorzeigeprojekt schon bekannte Firmen aus Wittlich wie Goodyear Dunlop, Ideal Standard oder die Maschinenfabrik Clemens. Sie setzen mit dem neuen Studiengang darauf, gute Nachwuchsführungskräfte im Ingenieursbereich zu bekommen. Wer sich weiterbilden will, kann mit diesem Bachelor an Fachhochschulen weiter bis zum Master-Abschluss studieren. Dazu, dass für diese Bildungspremiere erst fünf Teilnehmer bei vier Firmen eingestiegen sind, sagt Detlef Wiese, der bereits an Gymnasien für den neuen Weg nach dem Abi geworben hat: "Es ist eigenartig, dass sich so wenige dafür interessieren. Die Chance ist für Firmen wie Jugendliche riesig. Die einen erhalten in kurzer Zeit sehr gut ausgebildeten Betriebsnachwuchs, die anderen eine fertige Ausbildung und ein vollständiges Bachelorstudium, wobei sie mindestens eineinhalb Jahre schneller am Ziel sind. Und das Ganze ist finanziert." Kontakt und Infos für interessierte Teilnehmer oder Betriebe: Detlef Wiese, ÜAZ Wittlich, Telefon 06571/978722, dwiese@ueaz-wittlich.de.Extra Beteiligte Firmen: Ideal Standard Wittlich, Apra Norm Mehren, Goodyear Dunlop Wittlich, Clemens Wittlich, (diese Firmen haben bereits Azudenten), Auf Bewerbungen warten noch die Firmen Feluwa Mürlenbach, Rauschert Oberbettingen, MUZ Wittlich und Vulkantechnik in Daun. Huhtamaki Alf, EMB Wittlich wollen im Jahr 2009 zusteigen. www.ueaz-wittlich.de

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