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Amok-Handy klingelt zu oft

Menschliches Versehen war die Ursache für zwei Amokwarnungen und Polizeieinsätze an Schulen in Bernkastel-Kues und Wittlich. Die Kreisverwaltung will im Erfahrungsaustausch die Fehler minimieren.

Bernkastel-Kues/Wittlich. "Keines der 700 Handys soll je klingeln", titelte der TV Ende September 2011. Damals waren gerade 700 Notfall-Mobiltelefone an die elf kreiseigenen Schulen ausgegeben worden. Ziel der Aktion, die den Kreis 125 000 Euro kostete: Bei einem Amoklauf soll mit Hilfe der Handys schnell Hilfe herbeigeholt werden.

Der Wunsch, die Mobiltelefone nicht nutzen zu müssen, wurde nicht erhört. Gleich zwei Mal herrschte in dieser Woche an weiterführenden Schulen im Kreisgebiet Riesenaufregung. Am Montag wurde am Cusanus-Gymnasium Wittlich per Notfall-Mobiltelefon ein Amokalarm angezeigt, am Dienstagmorgen ereignete sich an der Berufsbildenden Schule in Bernkastel-Kues ein ähnlicher Vorfall. Alle verfügbaren Polizeikräfte waren im Einsatz.

Nach kurzer Zeit zeigte sich allerdings, dass es sich um Fehlalarme handelte. An beiden Orten hatte ein Lehrer versehentlich den Alarm ausgelöst hat, der dann zu den Polizeieinsätzen führte (der TV berichtete). Seit der Einführung der Notfallhandys hat es nach Angaben der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich fünf solcher Fehlalarme gegeben.

Den Sinn des Alarmierungssystems stellen Schulen, Polizei und Kreisverwaltung aber nicht infrage. Wo Technik im Spiel sei, gebe es auch Fehler. Die gelte es zu minimieren. Nach Auskunft von Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, wird es noch im ersten Halbjahr 2012 zu einem Erfahrungsaustausch zwischen Schulleitungen, Vertretern der inzwischen überall gebildeten Krisen-Interventionsteams, Polizeibeamten und Vertretern der Kreisverwaltung kommen.

Aus der Presse habe man erfahren, dass es zu Problemen beim Aufladen der Handys gebe. Das werde überprüft, sagt Follmann. Dies habe aber nichts mit den beiden Fehlalarmen zu tun. Alle Lehrer der kreiseigenen Schulen seien über den richtigen Umgang mit dem Handy geschult worden.

"Der Mensch ist aber ein Unsicherheitsfaktor", sagt Axel Schnitzius, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Auch er hebt hervor, dass es sich um keinen technischen Defekt handelte. Immerhin habe sich aber gezeigt, dass Schüler und Lehrer, die ja für kurze Zeit mit einem Ernstfall rechnen musste, sehr ruhig reagiert hätten.

Das Handy kann, so Manuel Follmann, nur ausgelöst werden, wenn der Notrufknopf drei Sekunden fest gedrückt wird. Das gehe nur, wenn die Tastensperre ausgeschaltet ist. Eine Schutzhülle verhindere, so Follmann, ebenfalls einen versehentlichen Alarm. Auf diese Sicherheitsvorkehrungen sollten die Schulleiter die Lehrer eindringlich hinweisen. Wer die Einsätze bezahlt, ist offen. Darüber werde, so Axel Schnitzius, wie bei vergleichbaren Ereignissen zu reden sein.

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