Auch Binsfeld will Bioenergiedorf werden

Binsfeld · Sie setzen auf Holz aus lokaler Erzeugung, auf Strom aus Biogas oder auf Nahwärmekonzepte. In Deutschland gibt es bereits zahlreiche Bioenergiedörfer mit unterschiedlichsten Konzepten. Im Kreis Bernkastel-Wittlich streben mehrere Gemeinden dies an, unter anderem Binsfeld.

Binsfeld. Der Beschluss war einstimmig: Der Gemeinderat Binsfeld hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass sich der Ort am Wettbewerb Bioenergiedorf bewirbt. Ortsbürgermeister Walter Faber erklärt: "Wir wollen den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß senken."
Doch noch ist es nicht soweit. Zehn Gemeinden im Kreis können sich an dem vom Land geförderten Projekt beteiligen. Ist Binsfeld dabei, muss im nächsten Schritt in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro ein Konzept erstellt werden. Und das kostet je nach Ortsgröße 20 000 bis 35 000 Euro. Den größten Teil - 85 Prozent - erstattet das Land, die Gemeinde zahlt den Rest.
Faber denkt schon weiter: Er kann sich vorstellen, beispielsweise das Feuerwehrgerätehaus, die Grundschule, den Kindergarten, die Mehrzweckhalle mit Gemeindesaal und das Sportvereinshaus, die alle relativ dicht beieinanderliegen, über ein Kraft-Wärme-Kopplungs-System (KWK) mit Energie zu versorgen. KWK-Anlagen erzeugen Strom und Nutzwärme gekoppelt. Dadurch kann der eingesetzte Brennstoff viel effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Produktion in getrennten Anlagen. Da geringere Brennstoffmengen verbraucht werden, fallen auch weniger klimaschädliche CO2-Emissionen an.
Außerdem: Binsfeld plant ein weiteres Neubaugebiet mit 30 Bauplätzen. Die Häuser, so Faber, könnten dann ebenfalls gemeinsam mit diesem effizienten System versorgt werden.
Nach Auskunft von Helmut Ulmen von der Stabsstelle Kreisentwicklung bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich haben sich bislang sieben Gemeinden beworben. Für diese liegen entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse vor. Es sind dies neben Binsfeld, Burgen, Graach, Greimerath, Malborn, Morbach-Wenigerath und Thalfang.
Am 20. Januar findet in der Kreisverwaltung eine Informationsveranstaltung statt. Weitere Gemeinden können sich bewerben. Die Auswahl der zehn Gemeinden trifft das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus der Hochschule Trier.
Später wird dann die Kreisverwaltung per Ausschreibung ein Fachbüro für die Erstellung der einzelnen Gemeindekonzepte beauftragen. Dabei wird unter anderem untersucht, ob regenerative Energien, zum Beispiel aus Holz aus dem Gemeindewald, Biogas oder Fotovoltaikanlagen zum Einsatz kommen können. Auch die Häuser, die meistens noch über Ölheizungen verfügen, werden auf den Stand ihrer Wärmedämmung untersucht.

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