Mehrgenerationenhaus Altrichs gute Stube füllt sich mit Leben

Altrich · Das Altricher Generationenhaus hat seit einem Jahr geöffnet: 15 Gruppen nutzen die Räume mit teils neuen Angeboten.

 Karin Benz, Maria Stoffel, Andreas Benz, Anne Ege und Heike Knop sorgen heute für reibungslosen Ablauf am Mittagstisch. TV-Foto: Christina Bents

Karin Benz, Maria Stoffel, Andreas Benz, Anne Ege und Heike Knop sorgen heute für reibungslosen Ablauf am Mittagstisch. TV-Foto: Christina Bents

Foto: TV/Christina Bents

Das Klappern von Geschirr und Besteck, gedämpfte Stimmen und ein Lachen zwischendurch hört man jeden zweiten Mittwoch im Generationenhaus in Altrich. Es gibt Mittagstisch und über 30 Altricher treffen sich, um gemeinsam zu essen und um ins Gespräch zu kommen. Seit einem Jahr gibt es dieses Angebot mittlerweile und das Interesse ist nach wie vor hoch. Ortsbürgermeisterin Heike Knop, die, wenn es ihre Zeit erlaubt, selbst beim Spülen und Anrichten des Essens mitanpackt, erklärt: „Bis zu 50 Personen kommen zum Essen, dabei hängt es tatsächlich davon ab, was es zu essen gibt.“ Andreas Benz, einer der Helfer, ergänzt lächelnd: „Die Männer kommen gern, wenn es Fleisch gibt, Kotelett steht da ganz hoch im Kurs, bei Gemüseauflauf sind weniger Anmeldungen.“ Nicht nur die Zahl der Teilnehmer ist konstant, auch die Helfer, ohne die das Essen nicht stattfinden könnte, sind regelmäßig zur Stelle.

Neben dem Mittagstisch, gibt es elf Angebote, die einmal wöchentlich stattfinden wie beispielsweise die musikalische Früherziehung, der gemeinsame Spaziergang oder das Treffen der Turnfrauen. Vier Angebote finden alle vierzehn Tage statt – darunter das Generationenessen. Einmal im Monat wird Bingo gespielt.

 Die Besucher des Mittagstischs im Generationenhaus wissen das Essen und die Unterhaltung zu schätzen. TV-Foto: Christina Bents

Die Besucher des Mittagstischs im Generationenhaus wissen das Essen und die Unterhaltung zu schätzen. TV-Foto: Christina Bents

Foto: TV/Christina Bents

Als erste Ansprechpartnerin unterstützt Thea Scheider die Gemeinde. Heike Knop: „Ich bin sehr froh, dass das Generationenhaus so gut angenommen wird, die Gruppen sorgsam mit den Räumen umgehen und Thea Scheider bei der Organisation unterstützt.“ Herbert Gräf, der das Bingo ins Leben gerufen hat, berichtet: „Die Leute sind begeistert. Rund zehn Personen, die sonst wenig miteinander zu tun hatten, treffen sich jetzt an jedem zweiten Mittwoch, und spielen gemeinsam.“ Monika Fuka ist von Anfang an regelmäßig beim Essen. Ihr schmeckt es und sie würde das Angebot nicht mehr missen wollen. Viel Freude haben auch Gisela Steffes und Annegret Benz, die Kinderbasteln anbieten. Vor Weihnachten haben sie mit den Kindern, die zwischen sechs und zehn Jahre alt sind, Wichtelmännchen aus Zapfen zum Aufhängen gebastelt. Zwischen fünf bis neun Kinder kommen regelmäßig. Während die Helfer den Nachtisch bringen, trägt Thea Scheider eine kleine Weihnachtsgeschichte der Heimatdichterin Rosi Nieder vor. Alle hören aufmerksam zu.

Neben der Schule und Kirche ist das Generationenhaus im ehemaligen Feuerwehrhaus entstanden. Investiert wurden 390 000 Euro in das 160 Quadratmeter große Haus, in dem es zwei Mehrzweckräume, eine kleine Küche und Toiletten gibt. Aus der Dorferneuerung kamen 197 000 Euro Zuschuss. Im Ort gibt es zwar schon die Altreia-Halle, doch der Gemeinde gehört nur der Mehrzweckbereich und der ist für viele Aktivitäten zu groß. „Mit den Räumen im Generationenhaus sind viele Angebote leichter umzusetzen, beispielsweise haben wir drei Flötengruppen, die es sonst wahrscheinlich nicht geben würde.“

Nach dem ersten Jahr fällt die Bilanz der Besucher und der Gemeinde positiv aus. Einzig die Nebenkosten sind noch nicht ausgewertet. „Bisher ist die Nutzung des Generationenhauses kostenfrei für die Gruppen, wir hoffen, dass wir das so halten können“, sagt Heike Knop.

Thea Schneider ist zuversichtlich, dass es im Haus so rege weitergeht, wie bisher. „Es kommen Gruppen dazu, es fallen welche weg. Hier ist Bewegung drin. Freuen würde ich mich, wenn es noch einmal ein Angebot zum Thema Altricher Dialekt gäbe.“ Bevor die leeren Dessertschalen eingesammelt werden, stimmen die Altricher noch ein Lied aus einem Volksliederbuch an, das für das Haus aus einem Preisgeld angeschafft wurde.

(Chb)
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