Berlin, Berlin, wir spielen in Berlin!

Traben-Trarbach · Das Jugend-Orchester der Mittelmosel reist in die Hauptstadt - unter anderem, um mit Profimusikern zu proben.

Traben-Trarbach Nach der "Tour de France" im vergangenen Jahr nutzt das Jugendorchester der Mittelmosel die Osterferien, um nach Berlin zu fahren. Neben touristischen Sehenswürdigkeiten gibt es auch musikalische Höhepunkte. Welche, das erzählt Bernd Fröhlich, einer der Dirigenten.Seit wann besteht das Jomm und wofür steht die Abkürzung? Fröhlich: Jomm ist das Jugend-Orchester der Mittelmosel. Das vereinsübergreifende Orchesterprojekt wurde im September 2011 erstmals für die Jugendlichen der Vereine Enkirch, Kinheim, Kröv, Lösnich, Traben-Trarbach und Wolf ausgeschrieben. Wie viele Mitglieder hat das Jomm? Wie alt sind die Mitglieder, woher kommen sie?Fröhlich: In diesem Winter haben wir insgesamt 48 Teilnehmer, davon sind 35 zwischen 13 und 23 Jahren. Hinzu kommen Projektleiter, Dirigenten und Betreuer, die dann auch selbst mitspielen.Was steht in Berlin auf dem Programm? Fröhlich: Vorgesehen sind der Austausch mit Patrick Schnieder, regionaler Vertreter im Deutschen Bundestag sowie Besuche der Babelsberger Filmstudios und eines Improvisationstheaters. Höhepunkt ist eine gemeinsame Probe mit dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Welches Programm wird gespielt? Welche Stücke sind besonders bekannt oder anspruchsvoll?Fröhlich: Wir spielen originale Bläsermusik und Filmmusik. Wir werden eine für Jugendorchester bearbeitete Suite, der Werke von Percy Grainger spielen, die weltbekannt sind. Die Filmmusiken zu Star Trek oder Comicserien wie Ratatouille sind ebenso Ohrwürmer. Wie lange habt ihr euch vorbereitet? Fröhlich: Wir haben zwischen Oktober und April immer fünf bis sechs Probetage. In diesem Winter waren es sechs Termine, davon vier mit morgendlichen Registerproben mit Dozenten der Kreismusikschule oder Musiklehrern der Region. Warum ist das wichtig, auch mal nach Berlin zu fahren? Fröhlich: Viele der Teilnehmer haben unsere Landeshauptstadt noch nicht besucht. Es sind auch viele Jugendliche dabei, die in diesem Jahr zum ersten Mal den Bundestag mitwählen dürfen. Hauptgrund für uns war aber die Möglichkeit, einmal eine Probe gemeinsam mit Berufsmusikern gestalten zu dürfen. Wer übernimmt die Kosten? Fröhlich: Die Teilnehmer tragen die Reisekosten im Wesentlichen selbst. Wir erhoffen uns dazu noch die Zuweisung von Zuschüssen. Die Kosten für die Dozenten versuchen wir durch Spenden und Erlöse aus Konzerten abzudecken. Teilweise waren Dozenten ehrenamtlich tätig und verzichteten zugunsten der Jugendförderung auf ein Entgelt. Wie viele Auftritte hat das Jomm?Fröhlich: Wir sind bereits in Enkirch aufgetreten, dann werden wir in Berlin in einem Einkaufscenter spielen. Nach der Rückkehr ist am 7. Mai um 16 Uhr ein Auftritt beim Jugendkonzert in Kröv in der Mittelmoselhalle. Der Abschluss ist bei der Ehrenamtsmesse der VG Traben-Trarbach am 11. Juni (in der Kröver Weinbrunnenhalle). Zum wievielten Mal ist das Jomm mehrere Tage unterwegs? Fröhlich: Es war in diesem Winter das sechste Projekt dieser Art in jährlicher Folge. Bisherige Stationen waren Bern (2011/12), Saarburg (2012/13), Milton Keynes mit London (2013/14), Bad Bederkesa mit Bremerhaven. Interview Bernd FröhlichExtra: BERND FRÖHLICH

Bernd Fröhlich ist seit 36 Jahren Mitglied im Musikverein Kröv. Dort spielt der 44-Jährige Saxofon. Das Jugendorchester Mittelmosel dirigiert er gemeinsam mit Thomas Daun, seit es 2011 ins Leben gerufen wurde. Von Beruf ist Bernd Fröhlich Lehrer am Gymnasium in Bernkastel-Kues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort