Kultur Das Türmchen aus fünf Millionen Metallpunkten

Wittlich · Der Künstler Joachim Matz stellt drei Wochen in Wittlich aus. Für Lokalkolorit sorgt ein Bild des Wittlicher Türmchens, das er extra für diese Ausstellung geschaffen hat.

Ein Künstler mit einer außergewöhnlichen Technik: Der Havelländer Joachim Matz hat das Wittlicher Türmchen Metall auf Metall „gemalt“.

Ein Künstler mit einer außergewöhnlichen Technik: Der Havelländer Joachim Matz hat das Wittlicher Türmchen Metall auf Metall „gemalt“.

Foto: Christoph Strouvelle

Ein Künstler, der mit Metall auf Metall malt: Die Kunst von Joachim Matz aus Falkensee im Havelland ist nicht alltäglich. Genauer gesagt: Es gibt nach seiner eigenen Aussage weltweit keinen weiteren Künstler, der so arbeitet wie der 70-Jährige.

Mit seiner selbstentwickelten Technik, die er metallurgischer Pointillismus nennt, malt er mit Metall auf Metall, sagt er. Auf eine Edelstahlplatte setzt er andere Metalle wie Siliziumbronze, Silber, Titanium, Platin und verschiedene Goldarten mittels Zündpunkten auf, ähnlich wie beim Elektroschweißen. „Alle Metalle haben eine eigene Farbe“, sagt er. Das Verfahren ist aufwendig: Ein Bild besteht aus bis zu sieben Millionen Schweißpunkten. 50 000 schafft er pro Tag. Im Rahmen des Projektes Alwin – Alwin ist die Abkürzung für Aktives Leerstandsmanagement Wittlicher Innenstadt – wird er 25 seiner Kunstwerke vom kommenden Samstag, 12. Januar, an in der Burgstraße 32 in Wittlich ausstellen.

Unterstützt wird er dabei vom Wittlicher Kunstverein Kunst an Hecken und Zäunen. „Wir haben nicht jeden Tag einen Künstler dieses Formats in Wittlich“, sagt Helmut Eichhorn, erster Vorsitzender des Vereins.

Wie ist Matz nach Wittlich gekommen? Anlass ist ein Porträt der Säubrennerstadt im Hörfunk gewesen, sagt der Künstler. Dabei sei Wittlich mit dem Alwin-Projekt sympathisch dargestellt worden. „Mir hat gefallen, wie sich die Wittlicher für ihre Stadt einsetzen“, sagt er. Zudem habe Wittlich inmitten von Luxemburg und Köln einen guten Einzugsbereich.

Bei einem Besuch im Oktober vergangenen Jahres hat er nach einem stadttypischen Motiv gesucht und ist dabei auf das „allgegenwärtige“ Wittlicher Türmchen gestoßen. Das hat er jetzt mit seiner speziellen Technik, bei der er rund fünf Millionen Punkte gesetzt hat, auf einem Bild festgehalten.

„Drei Monate habe ich dran gearbeitet, sieben Tage die Woche“, sagt er. Der Marktwert dafür beträgt rund 32 500 Euro. Als „Kunstwerk des Monats“ ist es während der Ausstellung in Wittlich für einen Mindestpreis von 7500 Euro zu haben. Eine Versteigerung wird es nicht geben. Doch wenn es mehrere Interessenten gibt, erhält es der Meistbietende. Ein Teil des Erlöses kommt dem Verein Kunst an Hecken und Zäunen zu Gute.

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