Stadtplanung Mehr Bahnen, weniger Flächen

Wittlich · Das Vitelliusbad in Wittlich muss saniert werden. Die Umsetzung des Großprojekts gestaltet sich nicht einfach.

Das Vitelliusbad in Wittlich muss saniert werden. Darüber hat die Stadt jetzt informiert.
Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling

Endlich ist er voll da: der Sommer. Freibadwetter! Nichts wie rein ins erfrischende Nass! Mit einer 64 Meter langen Riesenrutsche, Plansch-, Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken, einem Sprungturm und Beach-Volleyball-Feldern bietet in Wittlich das Vitelliusbad die besten Voraussetzungen. Noch. Denn das 1935 gebaute Freibad ist in die Jahre gekommen und muss mittelfristig, sprich in fünf bis zehn Jahren, sanniert werden. Noch schlimmer trifft‘s das Hallenbad – dessen Sanierung ist sehr dringend. Deshalb hat die Stadtverwaltung Wittlich ein „Strategiekonzept Bäderbetrieb Wittlich“ bei der unter anderem auf Schwimmbadbau spezialisierten Düsseldorfer Unternehmensberatung Altenburg in Auftrag gegeben.

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Analyse der derzeitigen Situation erstellten die Berater Vorschläge für die Zukunft des Vitelliusbads. Sie schlagen ein Kombibad vor. Keine Alternativen sind für die Berater ein Funktionshallenbad mit separatem Freibad, ein sportorientiertes Freizeitbad („Das können wir uns nicht erlauben.“), ein gesundheitsorientiertes Bad („Das lässt sich nicht abbilden, das ist keine kommunale Aufgabe.“) und ein in den Badkomplex großer integrierter Saunabereich („Das wirtschaftliche Risiko können wir nicht empfehlen“ – unter anderem wegen der Gehälter im öffentlichen Dienst sei dies nicht rentabel.). Die Berater gaben der Stadt den Rat, sich vom Bestand völlig zu lösen und das Hallenbad auf dem Teil der Freibadfläche neu zu bauen. Das mache eine fast ununterbrochene Nutzung des Bads auch während der Umbau- und Sanierungsphase möglich. Allerdings fällt so auch Wasserfläche im Freibad weg.

Für das Hallenbad, das in Zukunft ganzjährig genutzt werden kann, schlagen die Berater ein 25-Meter-Becken mit sechs (statt wie heute fünf) Bahnen und einem Springerbereich vor, ein Lehrschwimmbecken mit Hubböden zur Veränderung der Wassertiefe und einer Größe von 12,5 mal zehn Metern, einen 40 Quadratmeter großen Kleinkinderbereich. Zudem soll ein Textildampfbad, das von 20 Menschen gleichzeitig genutzt werden kann, errichtet werden.

Im Außenbereich soll es, so die Vorschläge der Berater, unter anderem einen Nichtschwimmerbereich geben, eine 60-Meter-Rutsche, einen Kleinkinderbereich und eine Spiel- und Liegewiese.

Die Kosten des Projekts schätzt die Unternehmensberatung auf 13 bis 16 Millionen Euro plus 300 000 bis 700 000 Euro für den Abriss des alten Hallenbads. Als Eintritt werden, wie gehabt, vier Euro vorgeschlagen.

Im nächsten Schritt will die Stadt einen Planer mit der detaillierten Ausgestaltung der Badsanierung beauftragen. Diese Ausschreibung wird europaweit vorgenommen. Darauf aufbauend werden eine Kostenplanung erstellt und Förderanträge gestellt. Dann kann der Startschuss für den Umbau oder die Sanierung fallen.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch: „Letztlich wird es darum gehen, dass wir überhaupt ein Schwimmbad haben.“

  • Die Studie ist im Internet auf der Seite der Stadt Wittlich unter www.wittlich.de/projekte eingestellt.
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