Den Plattenern stinkt der Klärschlamm

Den Plattenern reißt der Geduldsfaden, denn die Klärschlammtrocknungsanlage stinkt weiter. Bürger sammeln nun Unterschriften für die Schließung der Anlage. Der Ortsbürgermeister hält eine Bürgerversammlung mit den Verantwortlichen für notwendig.

Platten. (mai) Adolf Kessel reicht es. Er wohnt der Plattener Klärschlammtrocknungsanlage am Ortsrand am nächsten. Am Mittwoch sagte er: "Heute hat es wieder furchtbar gestunken. Das geht jetzt schon ein Jahr so. So geht es nicht mehr weiter."

Zusammen mit anderen Betroffenen hat der Rentner angefangen, Unterschriften für die Schließung der Anlage zu sammeln. 60 hat er bereits zusammen.

Auch Ortsbürgermeister Alfons Kuhnen ist mit seiner Geduld am Ende. Mit Nachdruck, so sagt er, habe er die Genehmigungsbehörde um Maßnahmen gebeten, die kurzfristig Abhilfe schaffen würden. Kuhnen hält eine Bürgerversammlung für notwendig, in der die Betreiberfirma, die Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH (WVE) Kaiserslautern und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord zum aktuellen Zustand und zur zukünftigen Vorgehensweise Stellung beziehen.

Ende Februar sollten die Ergebnisse der Geruchs- und Emissionsmessungen an der Plattener Klärschlamm-Trocknungsanlage bereits vorliegen. Doch noch immer heißt es von Seiten der SGD Nord: "Das Gutachten wird nachbereitet. Wenn diese Nachbereitung abgeschlossen ist, können wir eine Bewertung des Messberichts vornehmen." Dann werde die Öffentlichkeit informiert. Was dieses Nachbereiten denn bedeutet, sagt SGD-Sprecherin Sandra Hansen-Spurzem auch auf Nachfrage nicht. Klar hingegen ist, dass die Behörde ohne Messergebnisse kaum agieren kann. Die Anlage wie vom Gemeinderat gefordert zu schließen, sei nur möglich, wenn die Geruchsbelästigung nachgewiesenermaßen zehn Prozent der Jahresstunden überschreite.

Michael Krauß von der Betreiberfirma sagt derweil: "Wir haben eine Idee, wie man das Problem in den Griff bekommt. Zurzeit besprechen wir die Lösungsansätze mit der SGD Nord." Die Firma wolle diese bald umsetzen. Eine Schließung der Anlage sei dafür nicht erforderlich. Die Fragen, in welche Richtung diese neuen Lösungsansätze gehen und wann er mit einer Umsetzung rechnet, will Krauß nicht beantworten. Die Betreiberfirma hatte aufgrund der Anwohnerklagen bereits eine Abluftbehandlungsanlage, die mit UV-Licht funktioniert, einbauen lassen. Doch brachte sie nicht den gewünschten Erfolg.

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