Leben im Landkreis Bernkastel-Wittlich Ein Landkreis voller Möglichkeiten

Bernkastel/Wittlich · In einer Studie mit dem Titel „Wo lebt es sich am besten?“ hat der Landkreis Bernkastel-Wittlich unter 401 Kreisen gut gepunktet. Der TV hat sich unter den Bewohnern des Landkreises umgehört.

 Wiesen und Wald: In Oberöfflingen schätzt ein Bewohner in der TV-Umfrage  insbesondere die Ruhe seines Heimatortes.

Wiesen und Wald: In Oberöfflingen schätzt ein Bewohner in der TV-Umfrage  insbesondere die Ruhe seines Heimatortes.

Foto: Hendrik Diwo

Reizvolle Landschaften, viele Touristen, gute Verkehrsanbindung und reichlich Arbeitsplätze – der Landkreis Bernkastel-Wittlich überzeugt in vielerlei Hinsicht und landete deshalb bei der bundesweiten ZDF-Studie „Wo lebt es sich am besten?“ unter 401 Kreisen und kreisfreien Städten auf dem 37. Platz. Auch wenn es damit nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen gereicht hat, dürfen die Bernkastel-Wittlicher dennoch stolz auf das Ergebnis sein. Und mal im Ernst? Wer hätte so eine gute Platzierung erwartet?

Der TV hat die Bewohner aus unterschiedlichen Verbandsgemeinden des Landkreises auf das exzellente Ergebnis der Studie angesprochen und gefragt, was den Landkreis aus Sicht der Bewohner so attraktiv macht. Los ging es in Thalfang: Dort trafen wir Verena Kühn, während sie am Morgen  ihre Einkäufe erledigte. Was ihr besonders an ihrer Heimat gefällt: „Ich bin sehr mit der Verkehrsanbindung zufrieden. Meine Arbeitsstelle ist 18 Kilometer von meinem Wohnort entfernt, das ist absolut im Rahmen und ich bin schnell dort.“ Sie nutze in ihrer Freizeit auch häufig den Kurpark als Erholungsort, sagt jedoch auch: „Ich habe früher 25 Jahre im Morbacher Raum gewohnt und muss sagen, dass mir die Natur dort besser gefällt.“ Eine Einwohnerin aus Morbach, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, schlägt in die gleiche Kerbe: „Ich bin gerne draußen in der Natur und an der frischen Luft und genieße die Natur. Allerdings ist die Morbacher Innenstadt nicht sehr anziehend.“

 Positiv in ihren Augen seien die vielen Einkaufsmöglichkeiten, die Morbach biete. Außerdem verfüge die Stadt über mehrere Schulen und Ärzte. Berthold und Maria Oster aus Monzelfeld sind besonders begeistert von den zahlreichen Wanderwegen, die sie in ihrer Freizeit in ihrer Heimat Monzelfeld häufig nutzen. „Wir beide halten uns gerne in der Natur auf und fühlen uns sehr wohl hier in Monzelfeld, da vieles im Ort vorzufinden ist wie zum Beispiel ein Supermarkt, eine Gärtnerei und auch eine Grundschule. Zudem gibt es eine Bürgerhalle, wo Schulsport betrieben wird und Theaterveranstaltungen stattfinden“, sagt Berthold Oster. Seine Frau fügt hinzu: „Zum Krankenhaus, bei Arztbesuchen oder Einkäufen hat man es nicht weit bis ins benachbarte Bernkastel-Kues. Da kann man nicht meckern.“

Stefan Lieser aus Bernkastel-Kues kommt sogar gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus, wenn man ihn auf seine Heimat anspricht: „Hier gibt es alles, was man braucht. Unzählige Einkaufsmöglichkeiten, viele Restaurants, ein Krankenhaus, Arztpraxen und eine Tankstelle. Bernkastel-Kues bietet bislang das einzige Kino im Kreis Bernkastel-Wittlich und außerdem hat die Stadt sogar ein eigenes Brauhaus.“ Anschließend zückt der Rentner auch noch einen Wanderführer, den er bei sich trägt und sagt: „Es gibt hier 62 unterschiedliche Wanderwege.  Das Angebot ist hervorragend, besser geht es nicht.“ Deshalb ist es für ihn auch kein Wunder, dass es Jahr für Jahr unzählige Touristen nach Bernkastel-Kues und in die Region zieht. „Die Mosel sowie die Altstadt sind sehr anziehend für die Touristen und die sanierte Burg Landshut ist ein beliebtes Wanderziel. Zudem wird der Campingbereich in Kürze modernisiert.“ Auch Sportangebote gebe es reichlich, sagt Lieser. „Im Bereich Fußball lief es die letzten Jahre nicht so gut, aber ansonsten kann man über die Stadt nur positiv berichten“, lautet sein Fazit.

Für Hannah Gigon aus Kröv ist bei der Beurteilung ihres Wohnortes besonders ein Aspekt entscheidend. „Die Ruhe im Ort ist ein großes Plus.“ Sie hebt zudem die schöne Infrastruktur hervor, durch die viele Touristen angelockt werden. Diesen werde einiges vor Ort geboten, sagt Gigon. „Neben mehreren Supermärkten hat Kröv noch mehr zu bieten wie beispielsweise eine Eisdiele und ein Freibad.“

Wenige Kilometer entfernt, in Bausendorf, ist der genannte Faktor Ruhe noch deutlicher zu spüren, was für den Bewohner Ewald Simon ein Segen ist. „Die Ruhe, die hier herrscht, ist äußerst angenehm. Häufig gehe ich wandern im Wald und genieße dabei die Natur. Wir haben außerdem einen Arzt sowie einen Kindergarten im Dorf.“ Jedoch bedauere er, dass es im Ort keinen Supermarkt gebe. „Dafür muss ich in den Nachbarort Kinderbeuern fahren“, so Simon.

Die Kreisstadt Wittlich bietet ein deutlich größeres Angebot an Freizeitmöglichkeiten sowie Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten, was der Kreisstadtbewohner Philipp Billen an seiner Heimatstadt sehr zu schätzen weiß. „Wenn man in Wittlich wohnt, kann man seine Einkäufe natürlich schnell erledigen, da das nächste Geschäft direkt um die Ecke ist. Und da ich in Wittlich arbeite, habe ich es auch zu meiner Arbeitsstelle nicht weit.“ Doch Wittlich habe auch andere Seiten, meint Billen. „Die Innenstadt ist nicht ansprechend, in meinen Augen ist Wittlich sowieso eher eine Arbeiterstadt. Hier geht ein Stück weit das Ländliche verloren, es ist nicht so wie in einem Dorf, dass man all seine Nachbarn persönlich kennt.“

Das ist in Oberöfflingen gänzlich anders, sagt der Oberöfflinger Ruben Thetard:  „So ziemlich alle aus dem Dorf kennen sich untereinander.“ Des Weiteren genieße er die Ruhe, die in seinem Heimatort herrsche. „Seit dem letztem Jahr besitzen wir keinen Dorfladen mehr und müssen in die Nachbarorte fahren, um Einkäufe tätigen zu können“, moniert er allerdings und deutet damit auf eine Unterversorgung hin.

Sara Metzgeroth aus Manderscheid fasziniert insbesondere die Natur und Landschaft rund um ihre Heimatstadt: „Hier gibt es schöne Wälder und tolle Wanderwege. Zudem treffe ich mich gerne mit Freunden im Kurpark.“ Viele Touristen kämen jedoch hauptsächlich wegen der Burg nach Manderscheid, denn dort gebe es verschiedene Veranstaltungen, die man besuchen könne und etwas zu erleben.

Ein weiterer Aufenthaltsort für die Touristen in Manderscheid sei das Maarmuseum. Ein Dorn im Auge seien ihr allerdings die leer stehenden Restaurants im Ort, sagt Metzgeroth, sowie der Umstand, „dass es hier keinen Jugendraum gibt.“

 Die Bernkastel-Wittlicher leben, wo andere Urlaub machen: Die Moselstadt Bernkastel-Kues ist einer der zahlreichen Publikumsmagnete im Landkreis, der sich 2017 über rund 2,5 Millionen Übernachtungsgäste freuen durfte.

Die Bernkastel-Wittlicher leben, wo andere Urlaub machen: Die Moselstadt Bernkastel-Kues ist einer der zahlreichen Publikumsmagnete im Landkreis, der sich 2017 über rund 2,5 Millionen Übernachtungsgäste freuen durfte.

Foto: Hendrik Diwo

Auch wenn die Bewohner des Landkreises noch was zu mäkeln und zudem noch einige Verbesserungsvorschläge haben, kann man sagen, dass die Bernkastel-Wittlicher mit der positiven Entwicklung in ihrem Landkreis sehr zufrieden sind und ihn auch wegen seiner landschaftlichen Reize ins Herz geschlossen haben.

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