Stadtplanung Der Wittlicher Vitelliuspark ist ausverkauft!

Wittlich · Aus dem früheren Kasernengelände wurde in 13 Jahren der Vitelliuspark. Alle Flächen auf dem 18 Hektar großen Areal sind bebaut oder verkauft.

 Der Vitelliuspark Wittlich von oben: Aus der Vogelperspektive ist gut zu erkennen, dass es keine freien Flächen mehr gibt.

Der Vitelliuspark Wittlich von oben: Aus der Vogelperspektive ist gut zu erkennen, dass es keine freien Flächen mehr gibt.

Foto: Portaflug

Wo einst französische Soldaten stationiert waren, floriert heute der Handel: 2004 hatten die Stadtwerke Wittlich das Gelände der ehemaligen französischen Garnison zwischen Römerstraße, Kasernenstraße, Klausener Weg und L 141 erworben (siehe Info). Gebäude und Mauern des 18 Hektar großen Militärsperrbezirks wurden plattgemacht und die Altlasten entsorgt.

Dann begann der Verkauf der Grundstücke an Investoren: Im April 2007 eröffnete das Edeka-Center, kurze Zeit später folgte der Discounter Aldi. Auch wenn im Konversionsgebiet neuer Wohnraum, ein Kindergarten und auch Bürogebäude entstanden sind, hat sich der Vitelliuspark in erster Linie zu einer Art Einkaufszentrum an der L 141 entwickelt. Im 9,2 Hektar großen Sondergebiet auf der grünen Wiese, einen Kilometer Luftlinie vom Marktplatz entfernt, lässt sich heute  gut shoppen, denn man findet dort mittlerweile zehn verschiedene Gewerbe: E-Center, Aldi, Expert, Globus-Baumarkt und  -Tankstelle, Netto, Burger King, Matratzen Concord, Action, und Möbel Roller. Ein Drogeriemarkt und eine Bäckerei befinden sich noch im Bau und werden demnächst eröffnen. Dazu gibt es neue Betriebe wie eine Autowerkstatt und ein Orthopädie-Schuhmeister. Von 15 Hektar bebaubarer Fläche ist nach Angaben der Stadtverwaltung nur noch ein knapper Hektar grüne Wiese übrig.

Auf der letzten freien Fläche soll sich der Autohändler Tix ansiedeln, womit der Vitelliuspark dicht wäre.

Einigen Einzelhändlern der Innenstadt wird dieses Wirtschaftswunder vor den Toren der Stadt weniger gefallen, aber das ist wohl eine andere Geschichte.

Im Rathaus ist man jedenfalls mächtig stolz auf die gelungene Konversion der ehemaligen Militär­basis. „Die Konversion in Wittlich zählt zu den erfolgreichsten und nachhaltigsten Konversionsprojekten im Land“, sagt Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich.

„Im Vitelliuspark, der nunmehr ein Entre der Stadt darstellt, haben wir auch Wert auf eine städtebaulich ansprechende Gestaltung gelegt“, sagt Stöckicht. Dafür wurden mehr als 140 Bäume und über 3000 Hecken und Sträucher gepflanzt. „Dazu wurde der angrenzende Bachlauf wieder freigelegt und naturnah gestaltet.

Derweil bereitet die Stadt schon auf einem Acker an einem anderen Stadtrand Platz für Investoren vor: „Derzeit ist das Industriegebiet III-Nord in der Erschließungsplanung“, sagt Stöckicht.  Das Verfahren um dieses „Industriegebiet III Nord“ hatte der Stadtrat Wittlich schon 2016 einstimmig vorangebracht. Es geht in etwa um das Gelände, auf das man nach rechts blickt, wenn man über die Autobahn aus Richtung Trier nach Wittlich fährt: Dort ist hinter und neben dem riesigen Flachbau des Aldi-Zentrallagers und dem Bungert-Oktoberfest-Areal noch Platz. Die Größenordnung beträgt etwa zehn Hektar. Dort sollen sich dann weitere Gewerbebetriebe ansiedeln.

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