Die Feuerwehr kann weiter ausrücken

Laufeld/Osann-Monzel · Im ersten Haushalt der neuen Verbandsgemeinde Wittlich-Land steht die Feuerwehr an erster Stelle: Die VG investiert 2015 rund zwei Millionen Euro - davon allein fast die Hälfte in Gerätehäuser, Fahrzeuge und Ausrüstung der Wehren.

 Das Feuerwehrgerätehaus in Laufeld entspricht nicht mehr den Anforderungen . TV-Foto: Klaus Kimmling

Das Feuerwehrgerätehaus in Laufeld entspricht nicht mehr den Anforderungen . TV-Foto: Klaus Kimmling

Laufeld/Osann-Monzel. Damit die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land auch zukünftig weiter ausrücken können, wenn es brennt, legt die VG 2015 einen dicken Batzen Geld auf den Tisch. Denn der Zahn der Zeit hat an einigen der 44 Gerätehäuser innerhalb der neuen Verbandsgemeinde Wittlich-Land genagt. Kostspielige Neuanschaffungen sind auch bei der Ausrüstung der Wehren unumgänglich.

Gebäude: Es sei generell sanierungsbedürftig, zu klein und dazu im Ortskern ungünstig gelegen, beschreibt Stephan Christ, Wehrleiter der VG Wittlich-Land, das Feuerwehrgerätehaus in Laufeld. Deshalb nimmt die VG bis 2016 rund 900 000 Euro in die Hand, um im Gewerbegebiet außerhalb des Ortskerns ein neues Gebäude zu bauen. 400 000 Euro sind dafür im Haushalt 2015 veranschlagt. Es gebe zwar noch keinen Architektenplan, wie das neue Gebäude für die Feuerwehr genau aussehen solle, sagt Andreas Lautwein, Sachbearbeiter für den Brandschutz der Verbandsgemeinde.
Einige Details stehen aber schon fest: Das neue Gebäude wird drei Stellplätze für Feuerwehrwagen bereithalten. Bislang gibt es davon in Laufeld nur zwei, weshalb ein Fahrzeug draußen geparkt werden muss. Zudem werde es mehr Räume für die Mannschaft, Ausbildungsmaßnahmen sowie die Ausrüstung geben. Zunächst, so Lautwein, müsse jedoch erst mal Baurecht geschaffen werden.
In Wallscheid investiert die VG 42 000 Euro. Das Feuerwehrgerätehaus entspreche nicht mehr den Anforderungen der Unfallkasse, erklärt Lautwein. Deshalb müsse es erweitert werden. Die Ausbildungsräume werde man dazu nach oben in eine ehemalige Mietwohnung verlegen. Zudem werde die in die Jahre gekommene Elektroheizung durch eine Gasheizung ersetzt.
Seit 25 Jahren sei auch am Feuerwehrgerätehaus in Hetzerath nichts mehr gemacht worden, sagt Lautwein. "Am Gebäude gibt es Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit, weshalb eine Generalsanierung mit Kosten von 100 000 Euro ansteht." Wände müssen rausgerissen und neu hochgezogen werden, Böden neu verlegt werden. Auch die Fassade bekommt einen neuen Anstrich. In Niersbach muss das Dach des Feuerwehrgerätehauses neu eingedeckt werden - 15 000 Euro sind dort fällig. Die Feuerwehren in Bergweiler, Burg und Osann-Monzel können sich über neue Heizungsanlagen freuen, die mit 41 000 Euro zu Buche schlagen.

Fahrzeuge: Ein Tanklöschfahrzeug, das 4000 Liter Wasser fasst, erhält die Feuerwehr Landscheid. Das Gefährt kostet 240 000 Euro, der Landkreis beteiligt sich mit 65 500 Euro. Beim zweiten Feuerwehrfahrzeug, das die VG 2015 anschafft, handelt es sich um einen Mannschaftswagen. An welchem Standort man den Wagen im Wert von 10 000 Euro positioniere sei noch nicht geklärt, sagt Lautwein.

Ausrüstung: Die Wehren aus Bergweiler, Gladbach und Klausen werden mit neuen Feuerlöschpumpen ausgestattet, deren Anschaffungspreis mit 145 000 Euro notiert ist. Auch neue Atemschutzgeräte, Masken und Flaschen sind bestellt, 25 000 Euro. Denn für einige Altgeräte aus den 1980er-Jahren, erklärt Lautwein, seien keine Ersatzteile mehr lieferbar. Schutzkleidung, die beim Innenangriff hohen Temperaturen standhält, kosten die VG 20 000 Euro. Die Feuerwehr Osann-Monzel, die seit der Verkehrsfreigabe bei Unfällen auf die B 50 neu ausrücken muss, erhält eine neue hydraulische Rettungsschere im Wert von 14 000 Euro. "Die alte Schere kann keinen modernen stabilen Wagen mehr knacken", erklärt Lautwein. "Wenn wir die auf die B 50 neu rausschicken, müssen wir sie vernünftig ausrüsten."
Daneben, sagt Lautwein, werde das Fahrzeug des Wehrleiters Stephan Christ noch mit einer Wärmebildkamera (5000 Euro) bestückt. "Damit kann man bei Bränden gezielt Glutnester ausfindig machen, ohne direkt das ganze Dach abzureißen", sagt Lautwein. Das diene der Schadens- und Kostenreduzierung. Insgesamt erhalten die Wehren 2015 Ausrüstungsgegenstände im Wert von 114 000 Euro. "Wir sind dann gut ausgerüstet und kommen so klar", sagt Wehrleiter Christ. "Es wird nur das gekauft, was uns das Gesetz vorschreibt."Extra

In den 44 Feuerwehrgerätehäusern der neuen Verbandsgemeinde Wittlich-Land parken insgesamt 59 Fahrzeuge. Dazu verfügen die 44 Wehren über 21 Tragkraftspritzen- und Sonderanhänger. Im Bestand der Feuerwehr Wittlich befindet sich zudem ein Rettungsboot. Die Wehr in der neuen Verbandsgemeinde ist 1100 Mann stark. cmo

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