Die Geschichte eines Weges

Gut 20 Jahre hat sich die Siedlergemeinschaft für einen Fußweg vom Fallerweg zur Trie rer Landstraße und den dortigen Friedhof eingesetzt. Das hat sich gelohnt. Eine Umsetzung ist nun im Zuge der Erweiterung der Justizvollzugsanstalt (JVA) möglich geworden und bedeutet für viele Anwohner eine wichtige Abkürzung.

 Der Fußweg zwischen JVA Wittlich und Friedhof. TV-Foto: Eva Großeastroth

Der Fußweg zwischen JVA Wittlich und Friedhof. TV-Foto: Eva Großeastroth

Wittlich. Eigentlich liegt der Friedhof in der Trierer Landstraße für die Bewohner im Bereich Fallerweg um die Ecke. Allerdings mussten sie lange Umwege gehen, um dorthin zu gelangen, weil es keine direkte fußläufige Verbindung mehr gab. Ein 1983 von Bürgern ohne weitere Erlaubnis angelegter Pfad wurde zuletzt 1990 unpassierbar, als Orkan Wiebke ihn unter Bäumen begrub. Das Provisorium hatte die JVA bis dahin stillschweigend geduldet.

Sicherheit sprach gegen schnelle Abkürzung



Der Siedlerbund aber engagierte sich weiter tatkräftig für einen neuen Fußweg: Es gab einen Antrag an den Stadtrat, Ortsbegehungen und Gespräche mit Verantwortlichen bei der JVA. Vonseiten des entscheidenden Justizministeriums sprachen jedoch zunächst Sicherheitsbelange gegen einen Weg entlang der neuen Umwehrungsmauer. Auch Bürgermeister Ralf Bußmer setzte sich früh für das von der Siedlergemeinschaft stets weiter verfolgte Projekt ein. Noch in seinem ersten Amtsmonat im Januar 2002 ließ er ein Fußgängertor am Friedhof zum Fallerkapellchen hin anbringen, das schon eine Erleichterung brachte. Aber kurz darauf, im Mai 2002, schien festzustehen, dass aus dem Wege-Wunsch nichts werden würde. Die Stadtverwaltung informierte: "Das rheinland-pfälzische Ministerium der Justiz hat mitgeteilt, dass die Sicherheitsbelange auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt die Anlegung eines Weges entlang der Umwehrungsnmauern nicht zulassen."

Im März 2005 kam dann die erste gute Nachricht: Eine Verbindung zwischen Fallerweg und Trierer Landstraße mit einem Stichweg zum Friedhof Trierer Landstraße wurde wieder in Aussicht gestellt. Im Oktober 2006 war er bis zum Friedhof grob angelegt, eine Fortführung an die Trierer Landstraße fehlte noch.

Josef Schäfer von der Siedlergemeinschaft hat alle Schritte über die Jahre hinweg in einer Mappe dokumentiert. Für den 18. Dezember 2008 konnte er seiner Aufzeichnung eine Neuigkeit beifügen: In einem Besprechungstermin mit dem für den Neubau der JVA verantwortlichen Landesbetrieb Liegenschaft- und Baubetreuung (LBB) und Vertretern der JVA wurde jetzt festgelegt: "Der Verbindungsweg wird demnächst bis zur Trierer Landstraße weitergeführt und ausgebaut." Damit hat sich ein über 20 Jahre dauerndes Engegement der Siedlergemeinschaft zu einem guten Ende hinbewegt. In Josef Schäfers Chronologie ist zu dem Erfolg vermerkt: "Die Siedlergemeinschaft hat allen Grund, sich ausdrücklich für den ganz besonderern Einsatz von Anstaltsleiter Franz Kohlhaas für die Verwirklichung dieses Fußweges zu bedanken."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort