Die Säge in Sägemüllers Hals

Klausen · "Wenn Overbeck kommt" heißt das Programm des Schauspielers Roland Jankowsky. Bei seiner Krimi-Lesung in Klausen brilliert er mit seiner lebendigen Vortragsweise, mit der er die Zuhörer direkt ins Geschehen hineinversetzt.

 Äußerst vielseitig: Schauspieler Roland Jankowsky alias Overbeck bei seiner Lesung in Klausen. Foto: Eifelkulturtage/Werner Pelm

Äußerst vielseitig: Schauspieler Roland Jankowsky alias Overbeck bei seiner Lesung in Klausen. Foto: Eifelkulturtage/Werner Pelm

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Klausen. Gute Krimis sind spannend. Und meist kommt ein Mord drin vor. Dass eine gute Kriminalgeschichte gleichzeitig auch komisch sein kann, davon hat Roland Jankowsky die 150 Besucher bei seiner Lesung in der Eberhardsklause in Klausen überzeugen können. Jankowsky ist bekannt von seiner Rolle als Kommissar Overbeck aus der ZDF-Krimiserie Wilsberg. Dementsprechend heißt sein Programm auch "Wenn Overbeck kommt", mit dem er im Rahmen der Eifelkulturtage 2016 in Klausen aufgetreten ist.
Dabei brilliert der 48-Jährige auf der Bühne, wenn er die Geschichte der Mörder erzählt, die beide zufällig in der gleichen Kiesgrube ihre Leichen vergraben wollen und anschließend im Team arbeiten.
In "Die bayerische Henkersmahlzeit" wollen Sizilianer Oberbayern übernehmen und werden bei ihrem mörderischen Eroberungszug mit den Herausforderungen der Weißwurst und des süßen Senfs konfrontiert. Alleine wie Jankowsky dabei in italienischem Akzent bayerische Worte wie Zwetschgendatschi, Semmelknödel oder Bad Wörishofen ausspricht, reizt die Zuschauer zum Lachen. Doch das gelingt dem Schauspieler bei jeder Geschichte, die er an diesem Abend vorliest. Jankowskys Betonung der einzelnen Sätze und Worte, gepaart mit der passenden Mimik, lassen jeden Satz zum spannenden Erlebnis werden. Die Dialekte, die er dabei imitiert, versetzen die Zuhörer in die jeweiligen Regionen der Geschichten verschiedener Krimiautoren. Diese liest er nicht nur, sondern spielt sie auf der Bühne und verkörpert die Personen regelrecht.
Wenn er in perfektem Kölsch "Publikumsverkehr" von Brigitte Glaser vorliest und das Ende der Sachbearbeiterin Sägemüller auf dem Amt in Köln-Nippes erzählt, der sich die Säge in den Hals frisst, bis der Kopf unter die roten Wartestühle rollt, haben die Zuschauer die eigentlich entsetzlichen Bilder exakt vor Augen und biegen sich trotzdem vor Lachen. Und auch das Lokalkolorit der Eifel fehlt nicht, als Jankowsky Martina Kempffs "Der Teich" vorträgt, in dem die Geschichte von Autofahrern auf der B 51 zwischen Prüm und Stadtkyll und einem Teich auf einem Eifelgrundstück hin und her wandert.
"Es sind schöne Geschichten und schön betont gelesen", sagt Irina Wagner aus Zeltingen-Rachtig. Sie kennt Jankowsky aus dem Fernsehen und schätzt ihn. Wagner: "Wenn er vorliest, hat man stets die Bilder vor Augen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort