Drei Lehrerinnen haben jetzt für immer schulfrei

Schulfrei für immer. So lautet ab jetzt die Parole für Rosemarie Manstein, Irene Kirsch und Brigitte Petry, alle Lehrerinnen an der Realschule plus in Wittlich. Die drei Pädagoginnen werden in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet.

 Sie gehen nach insgesamt 107 Dienstjahren in eine neue, abwechslungsreiche, bunte Zukunft: Brigitte Petry, Rosemarie Manstein und Irene Kirsch (von links). TV-Foto: Werner Klein

Sie gehen nach insgesamt 107 Dienstjahren in eine neue, abwechslungsreiche, bunte Zukunft: Brigitte Petry, Rosemarie Manstein und Irene Kirsch (von links). TV-Foto: Werner Klein

Wittlich. (wek) Schüler der Realschule plus in Wittlich warten auf ihre Halbjahreszeugnisse, während drei ihrer Lehrerinnen etwas Wehmut beschleicht, denn sie werden in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet. Konrektorin Rosemarie Manstein ist in Widdig (Nordrhein-Westfalen), aufgewachsen. Nach Volksschule, Berufsfachschule und Gymnasium studierte sie an der Pädagogischen Hochschule in Bonn für das Lehramt. Was sie für diesen Beruf begeisterte? "Meine Lehrer waren Vorbild und ich habe sehr gerne gelernt", sagt sie. Nach dem Studium erhielt Manstein ihre Ausbildung in Siegen und die erste Stelle in Lünen (NRW). Danach unterrichtete sie sechs Jahre am Angela-Merici-Gymnasium in Trier. "Das war eine sehr schöne Zeit, in der ich viel Erfahrung sammelte. 1984 kam ich an die damalige Hauptschule Wittlich-Wengerohr", erzählt sie. Die Umwandlung der beiden Hauptschulen Wengerohr und Sehlemet Wittlich in die Duale Oberschule seien einschneidende Herausforderungen gewesen. Hier unterrichtete sie Geschichte, Mathematik, Englisch und Sozialkunde. Jetzt warten viele ungelesene Bücher, der Garten, die Berge in Südtirol und die farbenreiche Toskana auf Rosemarie Manstein und ihren Mann. Dem schulischen Leben wird sie als Kreisvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) weiterhin verbunden bleiben.

Ihre Kollegin Irene Kirsch ist Moselanerin, genauer Piesporterin. Sie besuchte dort die Volksschule, die Realschule in Neumagen, das Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich und studierte an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule (EWH) in Koblenz Mathematik und Biologie. Berufliche Vorbilder waren der Vater, ebenfalls Lehrer, und die frühere Lehrerin Helga Gerten in Wintrich. "Erkennbare Erfolge zeigten mir immer wieder, dass ich die richtige Berufswahl getroffen habe", sagt die langjährige Klassenlehrerin Irene Kirsch und freut sich mit ihrem Mann auf das Reisen und auf einen ausgeglichenen Unruhestand.

Brigitte Petry, in Wittlich geboren, verließ nach der Volksschule St. Markus und des Abiturs am Aufbaugymnasium (heute Peter-Wust-Gymnasium) ihre Stadt für das Studium in Bonn. Sie studierte Geschichte, Deutsch, Erdkunde, unterrichtete später neben diesen ihr Lieblingsfach Mathematik. Nach der ersten Anstellung in Kröv kam Brigitte Petry 1977 an die damalige Hauptschule Wittlich-Wengerohr. Sie war über viele Jahre Personalratsvorsitzende. "Zuerst werde ich jetzt mein Arbeitszimmer aufräumen, meinen Mann gut bekochen und ehrenamtlich im Altersheim arbeiten", sagt die Wittlicherin.

"Wir waren ein gutes Team", erklärt Schulleiterin Rosemarie Bölinger und ist sicher, dass Schüler und Lehrer die scheidenden Pädagoginnen vermissen werden. Für die frei gewordenen Stellen stehen die Junglehrerinnen Eva Bender, Esther Mohr und Hellen Speier in den Startlöchern.

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