Eifelklinik plant großen Neubau

Manderscheid · Zu Beginn war sie das "Eifelsanatorium" für Innere Medizin. Vor 20 Jahren hat sich die Eifelklinik in Manderscheid auf psychosomatische Krankheiten spezialisiert. In diesem Jahr feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen und wird nächstes Jahr erweitert: 20 Millionen Euro steckt die Rentenkasse in einen zusätzlichen Bettenbau.

 Noch werden in der Schwimmhalle der Eifelklinik die Fliesen gelegt. Die Renovierung hat zwei Millionen Euro gekostet. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Noch werden in der Schwimmhalle der Eifelklinik die Fliesen gelegt. Die Renovierung hat zwei Millionen Euro gekostet. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Manderscheid. Im 50. Jahr ihres Bestehens folgt in der Eifelklinik in Manderscheid eine Baumaßnahme der nächsten. Erst vor kurzem wurde eine Fernwärmeleitung fertiggestellt, die die Klinik mit der Biogasanlage eines benachbarten Bauernhofs verbindet. Geschätzte Ersparnis: 100 000 Liter Heizöl jährlich, Kosten: 800 000 Euro.
Zwei Millionen Euro hat die Deutsche Rentenkasse, Träger der Klinik, in den Ausbau des in die Jahre gekommenen Schwimmbads mit Sauna gesteckt. Dazu kommt noch ein Raum mit Geräten für medizinisches Training. Diese Baumaßnahme wird in diesem Jahr bereits abgeschlossen sein, wie Sigrun Neumann, Pressesprecherin der Klinik, erläutert. Dabei seien größtenteils Firmen aus der Region beteiligt gewesen.
Nun folgt eine weitere, ungleich höhere Investition in den Standort: 20 Millionen Euro wird ein Erweiterungsbau der Klinik kosten, mit dessen Bauarbeiten im nächsten Jahr begonnen werden soll. "Wir rechnen mit einer Bauzeit von circa drei Jahren", sagt Neumann. Der Bettenbau biete Platz für 130 weitere Patienten, so dass die Kapazität der Eifelklinik sich - durch Auflösung von Doppelzimmern - auf insgesamt 215 Betten erhöhe. Das Personal soll dann der erhöhten Patientenzahl angepasst werden, berichtet Neumann weiter. Gründe für den Neubau waren die Angleichung der Patientenzimmer an den heutigen Standard, eine Verkürzung der Laufwege für Patienten und Mitarbeiter und die darüber hinaus geplante Sanierung des Haupthauses. Das hätte sonst einen langen, kompletten Ausfall von rund 144 Betten nach sich gezogen. So könne nun parallel zum Betrieb der Bau beziehungsweise die Renovierung von insgesamt zwei Bettenhäusern mit Therapieräumen vorangetrieben werden.
Dietmar Meder, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, betont die Bedeutung der Eifelklinik. Sie sei die einzige rein psychosomatische Fachklinik im Rheinland. Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, freut sich über den Invest: "Das ist eine gute Nachricht für die Verbandsgemeinde Manderscheid. Das stärkt den ländlichen Raum, davon profitiert die ganze Region, besonders in Hinsicht auf Arbeitsplätze. Es ist positiv, wenn wir den Leuten aus der Region nach ihrer Ausbildung auch Arbeitsplätze vorhalten können."Extra

Psychische Störungen, darunter der "Burn-Out", führen in Deutschland von Jahr zu Jahr zu mehr Krankschreibungen. Nach einer Synopse der Gesundheitsreporte der Krankenkassen 2009 hat sich der Anteil der AU-Zeiten durch psychische Erkrankungen seit 1993 mehr als verdoppelt und betrug im Jahr 2009 11,3 Prozent. Ursache für Arbeitsunfähigkeit sind insbesondere depressive Störungen und Angststörungen. Das teilt die Bundespsychotherapeutenkammer mit. hpl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort