Neujahrsempfang Einblicke in die Dorfgeschichte

Hetzerath · Hetzerath feiert in diesem Jahr 950-jähriges Bestehen. Zum Auftakt gab es einen Neujahrsempfang, der Lust auf weitere Veranstaltungen machte.

 Ortsbürgermeister Werner Monzel erklärt bei seiner Ansprache zum Jubiläumsjahr, dass es in Hetzerath nie Stillstand gegeben habe.

Ortsbürgermeister Werner Monzel erklärt bei seiner Ansprache zum Jubiläumsjahr, dass es in Hetzerath nie Stillstand gegeben habe.

Foto: TV/Christina Bents

„Wir wünschen dir, dass viele Leute dich besuchen und dir leck’ren Kuchen bringen; ja, das wäre uns recht“, sang der Chor Klang­art beim Neujahrsempfang der Gemeinde Hetzerath. Gute Wünsche an die Gemeinde gab es zum Jahresanfang reichlich, weil es besondere zwölf Monate werden: Die Gemeinde feiert ihren 950. Geburtstag unter dem Motto „Hetzerath auf dem Weg in die Zukunft“.

Monika Traut-Bonato führte beim Empfang durch die Geschichte des Ortes. Ein Thema, das den Ort schon seit Jahrhunderten bewegt, ist der Verkehr. So führte die Römerstraße von Trier nach Koblenz durch Hetzerath, und 1726 fuhr die erste Postkutsche durch das Dorf, was Fortschritt brachte: nämlich befestigte Straßen und neue Erwerbsmöglichkeiten. 1932 fuhr die letzte Postkutsche, die Bahn kam 1879. Aber das hohe Verkehrsaufkommen brachte auch Nachteile: Schon aus dem Jahr 1903 gibt es Aufzeichnungen zu einem Unfall, der wegen ein paar aufgeschreckter Hühner auf der Straße noch glimpflich ausging. „Ein Wagen kam mit bestimmt 35 Stundenkilometern um die Kurve“, heißt es in dem Bericht. „Hätte ich wegen der Hühner meine Geschwindigkeit nicht erheblich verlangsamt, hätte es zu einem schweren Unfall kommen können.“ Aus den 1950er und 1960er Jahren gibt es viele Berichte von schweren Unfällen. „Aber unsere verkehrsgünstige Lage und auch die Autobahnauffahrt haben Innovationen, wirtschaftlichen Schub und Wachstum gebracht“, sagte Traut-Bonato.

Ortsbürgermeister Werner Monzel wies in seiner Rede darauf hin, dass es in Hetzerath nie Stillstand gegeben habe. „Im Jahr 1068 gab es hier eine Handvoll Haushalte, heute sind es über 1000.“ Um deutlich zu machen, wie viel sich in Hetzerath aktuell bewegt, listete er einige Projekte auf: die Erweiterung der Kindertagesstätte, die Sanierung des Friedhofs, der Spielplatz in Erlenbach und die Vergrößerung des Supermarkts. Zwischen den Redebeiträgen lockerten Hetzerather Vereine das Programm mit Musik auf. Den Anfang machte der Musikverein unter anderem mit der Festmusik der Stadt Wien. Der gemischte Chor Hetzerath-Sehlem sang Schuberts „Abendrot“ und eine anspruchsvolle Version von „Kein schöner Land“.

Landrat Gregor Eibes betonte die positive Entwicklung Hetzeraths – wie die Bevölkerungszahlen, die neu entstandenen Baugebiete, die Altersstruktur, die wohnortnahen Arbeitsplätze, die ärztliche Versorgung, Kita, Grundschule und Verkehrsanbindung.

Er sagte weiter: „Neben diesen äußeren Bedingungen stimmen in Hetzerath aber auch die inneren: der Weitblick bei kommunalpolitischen Entscheidungen und das vielfältige Vereinsleben.“ Das Mandolinenorchester und der Gospelchor „Crossover“ bewiesen das anschließend auf eindrückliche Weise.

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