Eine Million Euro für neue Heizungen

Wittlich · Nach rund 30 Jahren Betrieb müssen die Heizanlagen in zwei kreiseigenen Gebäuden in Wittlich ausgetauscht werden. Bereits im Mai soll mit den Arbeiten begonnen werden, damit die Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie Schüler und Lehrer der Clara-Viebig-Realschule plus keine kalten Füße bekommen.

Wittlich. Wenn noch ein Heizkessel seinen Geist aufgibt, gibt es vermutlich kältefrei in der Clara-Viebig-Realschule plus Wittlich. Denn die Heizungsanlage ist marode und pfeift sprichwörtlich auf dem letzten Loch.
Seit 1. Januar ist der Landkreis Bernkastel-Wittlich Träger der Schule in der Wittlicher Beethovenstraße und somit für den Unterhalt des Gebäudes zuständig. Bis Ende 2012 nahm ein Zweckverband diese Aufgabe wahr, dem neben der Stadt Wittlich die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Kröv-Bausendorf und Manderscheid angehören.
Und es war auch Ende des vergangenen Jahres, als sich Mitglieder des Stadtrats Wittlich darüber Gedanken machten, dass man Gebäude und Grundstück der Schule nicht so einfach an den Landkreis verschenken dürfe. Schließlich sei die Schule doch gut in Schuss und stelle ein großes Vermögen dar.
Doch niemand sollte denken, dass der Landkreis finanziell saniert ist, weil er zum Jahreswechsel Schulen übernommen hat. Im Gegenteil: Rund 490 000 Euro muss der Kreis für eine neue Heizung in der Clara-Viebig-Realschule plus zahlen, damit es Schüler und Lehrer auch künftig warm haben.

Schulfrei bei Heizungsausfall


Diese Summe muss aufgebracht werden, da nach Angaben von Manuel Follmann, Sprecher der Kreisverwaltung, die Heizung mit ihren drei Ölheizkesseln aus den 80er Jahren nicht mehr richtig funktioniert. Einer der Kessel ist irreparabel und abgeschaltet. Die übrigen zwei haben offensichtlich ebenfalls ihre beste Zeit hinter sich und könnten jederzeit ausfallen. Und ein Kessel allein reicht nicht aus, um die Räume ausreichend zu erwärmen. Die Folge wäre, dass der Unterricht ausfällt.
Nicht nur in der Beethovenstraße macht die Heizung Sorgen. Auch im Kreishaus muss eine neue Anlage her. Auch die dortige Ölheizung ist seit rund 30 Jahren in Betrieb und muss jährlich für mehrere Tausend Euro repariert werden. Aufgrund von Defekten an der Steuerung der Anlage geht nach Auskunft der Behörde jährlich Energie im Wert von bis zu 15 000 Euro verloren.
Deshalb soll ebenso wie in der Schule auch in der Kreisverwaltung künftig eine kombinierte Gas-Pelletheizung für wohlige Wärme in den Amtsstuben sorgen. Diese Anlage soll rund 450 000 Euro kosten und nach der Heizperiode in diesem Jahr installiert werden.
Bei dieser Heizung für das Kreishaus wird rund 85 Prozent der Wärme durch eine Pelletheizung produziert. Für Spitzenzeiten können noch zwei Gasbrenner zugeschaltet werden. Laut Kreisverwaltung reicht die Kraft der Gasbrenner aus, das Gebäude ausreichend zu erwärmen, wenn die Außentemperatur über dem Gefrierpunkt liegt.

Extra

Marode Heizungen: Auch im kommenden Jahr müssen in Bernkastel-Wittlicher Schulen Heizanlagen erneuert oder saniert werden. Laut Kreisverwaltung besteht 2014 Handlungsbedarf hinsichtlich der Erneuerung der Ölheizung in der Realschule plus in Traben-Trarbach (einschließlich der Sporthalle). Mittelfristig steht die Erneuerung der Elektroheizung in der Realschule plus in Manderscheid und der Ölheizung am Gymnasium in Traben-Trarbach an. Zudem wird aktuell geprüft, ob der Anschluss der Sporthalle der Berufsbildenden Schule Bernkastel-Kues an die Hackschnitzelheizung der BBS sinnvoll ist. har

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