Kommunales Flußbach: Neue Chance in drei Jahren?

Flußbach · Das Innenministerium will sich mit den Wünschen der Gemeinde erneut befassen, „wenn sich die Sachlage ändert“. Ortschef Hans-Josef Drees lehnt ein weiteres Gespräch mit Bürgermeister Marcus Heintel ab.

 Flußbach liegt an der Grenze zu Wittlich.

Flußbach liegt an der Grenze zu Wittlich.

Foto: Klaus Kimmling

Die Sache für Flußbach ist gelaufen — vorerst. Die 450-Einwohner-Gemeinde am Rande der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gelegen, darf die VG Traben-Trarbach nicht verlassen und sich  nicht der Stadt Wittlich angliedern. Einen entsprechenden Antrag hatte das Mainzer Innenministerium im September abgelehnt — obwohl der Flußbacher Gemeinderat einstimmig und die Bürger bei einer offiziellen Befragung im Mai dieses Jahres mit überwältigender Mehrheit dafür votierten (der TV berichtete mehrmals). Dennoch können die enttäuschten Flußbacher noch etwas hoffen. So zumindest ist die  Antwort zu verstehen, die das Mainzer Innenministerium auf Anfrage dem Trierischen Volksfreund zusendete. Es nimmt Bezug auf ein Treffen in Mainz mit Vertretern des Innenministeriums, Vertretern der Ortsgemeinde Flußbach und dem Traben-Trarbacher VG-Chef Marcus Heintel mit Mitarbeitern aus der VG-Verwaltung. Es fand nach der Absage aus Mainz statt. Der Flußbacher Ortsbürgermeister Hans-Josef Drees hoffte,  in dem Gespräch das Ministerium doch noch umstimmen zu können.

Das Ministerium schreibt nun: „In dem Gespräch wurde nochmals eingehend dargelegt, dass aus der Sicht des Ministeriums keine hinreichenden Gemeinwohlgründe für die von der Ortsgemeinde Flußbach angestrebte Umgliederung vorhanden sind. Ferner wurde die Bereitschaft des Ministeriums erklärt, in drei Jahren auf Bitte der Ortsgemeinde Flußbach sich erneut mit deren Umgliederungswünschen zu befassen. Dann wird das Ministerium prüfen, ob zwischenzeitlich eine für eine Bewertung der seitens der Ortsgemeinde Flußbach anvisierten Umgliederung wesentlich veränderte Sachlage eingetreten ist.“

Der Flußbacher Ortschef Drees sieht das Treffen in Mainz zwiespältig. Er habe seine Argumente, wie zum Beispiel  die geografische Nähe zu Wittlich und die engen wirtschaftlichen, sozialen und kirchlichen  Beziehungen zur Kreisstadt, erneut vorgetragen, sei aber  bei den Vertretern des Ministeriums auf Granit gestoßen. Heintel und seine Mitarbeiter hätten die Flußbacher in keinster Weise unterstützt. Drees: „Ich weiß gar nicht, warum die überhaupt mitgefahren sind.“

Unterdessen hat Drees ein weiteres Gesprächsangebot von Heintel und den Leitern  der Fachabteilungen der VG-Verwaltung Traben-Trarbach   abgelehnt. Ein weiterer Besprechungstermin werde zurzeit nichts Fruchtbringendes für die Gestaltung der Zukunft bringen, so Drees. Auch innerhalb der beiden Fraktionen im Gemeinderat Flußbach sei nach dem enttäuschenden Besuch in Mainz keine Bereitschaft zu einer Nachanalyse über das Gespräch im Innenministerium erkennbar.

Gegenüber dem TV deutet Drees an, dass er bei der Kommunalwahl im Mai 2019 eventuell doch noch einmal als Ortsbügermeister kandidieren werde. Drees. „Ich bin nicht ganz abgeneigt. Ich will die Gemeinde jetzt nicht im Stich lassen.“

Fraglich ist allerdings, ob es bei der Kommunalwahl eine Gemeinderatsliste geben wird. Im Gemeinderat hieß es vor der Ablehnung aus Mainz: „Wenn Mainz Nein sagt, hören wir alle auf.“

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