Einige Ziele erreicht

Wittlich · Heute feiert der Wittlicher Verein zur Hilfe und Wiedereingliederung psychisch Kranker sein 25. Jubiläum. Das wird am Nachmittag mit einer Grillparty auf dem Gelände des Sportvereins Lüxem gebührend gewürdigt.

Wittlich. Der Verein wurde 1991 auf Initiative des ehemaligen Chefarztes der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am St.-Elisabeth-Krankenhaus Wittlich, Dr. Joachim Werner, mit verschiedenen Mitstreitern gegründet. Zielsetzung war es, die Hilfsangebote für psychisch kranke Menschen im außerstationären Sektor zu erweitern und voranzubringen. Dadurch sollte es den Patienten der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie erleichtert werden, außerhalb der Klinik wieder Fuß zu fassen.
Ein weiteres Ziel bestand darin, über psychische Erkrankungen aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Einige dieser Ziele sind erreicht worden. So verfügt der Landkreis Bernkastel-Wittlich inzwischen über ein gut ausgebautes Hilfsangebot für psychisch kranke Menschen.
Beratungsstellen, Tagesstätten, ambulantes betreutes Wohnen, Wohnheime und Werkstätten für behinderte Menschen sorgen heute dafür, dass sich die Lebensqualität der Betroffenen verbessert hat und viele stationäre Krankenhausaufenthalte verhindert oder verkürzt werden können.
"Auch die Vorurteile gegenüber psychisch Kranken haben im Laufe der Jahre etwas abgenommen, sie sind aber nach wie vor häufig", sagt der erste Vereinsvorsitzende Dr. Michael Lammertink, heutiger Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich.
Aus dem Alltag rauskommen


Der Verein hat deshalb vor einigen Jahren eine Unterabteilung "Bündnis gegen Depression Bernkastel-Wittlich" gegründet, um über das weit verbreitete und oft schwerwiegende Krankheitsbild Depression aufzuklären und die Inanspruchnahme von Hilfen zu fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins liegt in der Organisation von Ferienfreizeiten für chronisch psychisch kranke Menschen, die wegen ihrer psychischen Einschränkungen und der leider oft damit verbundenen Mittellosigkeit selten Gelegenheit haben, sich einmal auf Reisen zu begeben. Um diese Aktivität des Vereins hat sich insbesondere Hermann Ketter-Dannenberg, ehemaliger Krankenpfleger am St. Elisabeth-Krankenhaus und inzwischen hauptberuflicher gesetzlicher Betreuer, verdient gemacht.
"Ich finde es jedes Mal toll zu erleben, wie manche Betroffenen aufblühen, wenn sie einmal für eine Woche aus ihrem oft bedrückenden Alltag heraus kommen", betont er, der seinerseits einige Jahre lang den Verein geleitet hat.
Um das Jubiläum gebührend zu feiern, findet am heutigen Freitag von 13 bis 18 Uhr eine Grillparty auf dem Gelände des Sportvereins Lüxem statt, zu der neben den Vereinsmitgliedern alle aktuellen Patienten der psychiatrischen Abteilung, die Bewohner beziehungsweise Teilnehmer der Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentren sowie der dortigen Tagesstätten eingeladen sind, außerdem alle ehemaligen Teilnehmer der Ferienfreizeiten des Vereins. red

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