Fremdenfeindliche Attacke: Sechs Jugendliche nach Angriff auf geplantes Asylheim in der Eifel angeklagt

Trier/Landscheid · Nach einem Überfall auf ein geplantes Asylheim in der Eifel hat die Staatsanwaltschaft Trier Anklage gegen sechs Jugendliche erhoben. Den 15- bis 18-Jährigen wird vorgeworfen, im Oktober vergangenen Jahres ein ehemaliges Hotel in Landscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) verwüstet zu haben.

 Sachbeschaedigung Spuren Hotel Viktoria und Nebengebaeude zwischen Hupperath und BurgSalm bei Landscheid. TV-Foto: Klaus Kimmling

Sachbeschaedigung Spuren Hotel Viktoria und Nebengebaeude zwischen Hupperath und BurgSalm bei Landscheid. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling

Die Täter drangen zweimal in das Gebäude ein und zertrümmerten einen Großteil der Einrichtung. Einer der Täter schmierte SS-Runen, Hakenkreuze und weitere NS-Kennzeichen auf Boden, Wände und Türen. Im Schwimmbad des Hotels sollen die Jugendlichen mit einer Flasche Spiritus eine Art Molotow-Cocktail gebastelt haben, den sie in einem gekachelten Becken des Schwimmbades entzündeten.

Diesem wird das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Die Anklage gegen alle lautet auf Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, wie der Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Peter Fritzen, am Freitag mitteilte. Der Sachschaden wird auf 40 000 Euro geschätzt.

Die Beschuldigten gehörten laut Anklagebehörde keiner rechtsextremistischen Organisation an. "Nach den derzeitigen Erkenntnissen wollten sie mit der Verwüstung des Hotels verdeutlichen, dass sie die Unterbringung von Asylbegehrenden ablehnen, und dies verhindern", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Anklage liegt jetzt beim Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Trier. Ein Termin für den Prozessbeginn steht noch nicht fest.

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