Geldquelle und neues Gebäude gesucht

Wittlich · 417 Nutzer haben sich in einer Unterschriftenaktion für den Fortbestand des Wittlicher Mehrgenerationenhauses ausgesprochen. Die Stadt Wittlich kann sich eine finanzielle Unterstützung der Einrichtung vorstellen.

Wittlich. Die Zukunft des Wittlicher Mehrgenerationenhauses ist ungewiss. Der Bedarf für die Einrichtung ist da: Bei einer Unterschriftenaktion haben sich 417 Nutzer des Hauses dafür ausgesprochen, das Mehrgenerationenhaus zu erhalten.
"Die Unterschriftenaktion ist gut gelaufen", sagt Michaele Schneider vom Kinderschutzbund Bernkastel-Wittlich, der Träger des Mehrgenerationenhauses ist. Schneider sagt, dass die Unterschriftenaktion im Frühsommer, abhängig von der weiteren Entwicklung der Verhandlungen mit Bund, Kreis und Stadt, auf das gesamte Kreisgebiet ausgeweitet werden soll.
Sponsoren werden angesprochen


Zwei Herausforderungen muss das Team des Mehrgenerationenhauses bewältigen: Zum einen sucht der Kinderschutzbund eine neue Immobilie, denn der Mietvertrag für das Gebäude läuft bis 2012. Danach steht der Abriss des Hauses in der Kurfürstenstraße bevor, da die Stadt Wittlich an der Stelle zum Abzweig in die Geberstraße einen Verkehrskreisel plant und dafür das Grundstück benötigt. Die zweite Herausforderung für den Kinderschutzbund ist die weitere Finanzierung des Mehrgenerationenhauses. Dieses Jahr fördert der Bund das Projekt mit 40 000 Euro. "Jetzt fragen wir uns: Wie können wir das Haus weiterfinanzieren", sagt Schneider.
Eine neue Immobilie will Schneider erst dann suchen, wenn die künftige Finanzierung des Mehrgenerationenhauses klar ist. Dabei spricht sie auch Sponsoren an und sucht neue Mitglieder für den Förderverein Mehrgenerationenhaus. Allerdings ist dies ein mühsames Geschäft, sagt Schneider. "Sponsoren sehen die Einrichtung als kommunale Aufgabe."
Die Kommunen warten laut Schneider auf eine Entscheidung des Bundes, der für weitere drei Jahre ein Ergänzungsprogramm zur Weiterfinanzierung der Mehrgenerationenhäuser auflegen will. Schneider rechnet Ende Mai mit einer Entscheidung.
Mitfinanzierung denkbar


Doch es gibt auch gute Nachrichten: Ulrich Jacoby, Sprecher der Stadtverwaltung, sagt, dass eine Mitfinanzierung durch die Stadt denkbar sei. Jedoch gebe es dazu derzeit noch keine Beschlüsse. Auch über die Art und die Höhe der Unterstützung kann Jacoby nichts sagen. Der Sozialausschuss will sich im Mai mit dem Thema Mehrgenerationenhaus beschäftigen, kündigt Jacoby an. Die Kreisverwaltung führt derzeit Gespräche mit dem Kinderschutzbund über die Finanzierung des Mehrgenerationenhauses, sagt Pressesprecher Alfons Kuhnen. Erst nach Klärung offener Fragen werde entschieden, ob der Kreis die Einrichtung fördert. Dabei würde es sich allerdings um freiwillige Ausgaben handeln.
Dies stünde im Widerspruch zu einer Weisung der Aufsichtsbehörden, die den Kreis aufgrund der angespannten Haushaltslage aufforderten, freiwillige Ausgaben zu kürzen. Kuhnen weist darauf hin, dass der Kreis den Kinderschutzbund bereits mit 60 000 Euro jährlich für die Qualifizierung von Pflegekräften unterstützt.

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