Genügend Interesse für zwei Gesamtschulen

Mehr als 170 Eltern würden ihr Kind in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in Wittlich schicken. Auch für eine IGS Salmtal liegt die Zahl der Interessenten laut TV-Informationen über der Mindestzahl 91. Nun muss der Kreistag entscheiden, welche Schule wann zur Gesamtschule werden soll.

 Aus der Wittlicher Kurfürst-Balduin-Realschule soll genauso wie aus der Salmtaler Realschule plus eine Integrierte Gesamtschule werden. Für beide Einrichtungen liegen nach TV-Informationen genügend Anmeldungen vor. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Aus der Wittlicher Kurfürst-Balduin-Realschule soll genauso wie aus der Salmtaler Realschule plus eine Integrierte Gesamtschule werden. Für beide Einrichtungen liegen nach TV-Informationen genügend Anmeldungen vor. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Wittlich/Salmtal. Die Kurfürst-Balduin-Realschule Wittlich und die Realschule plus Salmtal sollen zu Integrierten Gesamtschulen werden, in denen Schüler die Berufsreife, die Mittlere Reife und das Abitur erreichen können. Doch gibt es dafür genug Schüler? 91 müssen es sein, damit das Land eine IGS genehmigt. Nach den Ergebnissen zweier Umfragen bei Eltern von Zweit- und Drittklässlern im Einzugsbereich der Schulen lautet die Antwort "Ja".

Als potenzielle IGS-Schüler meldeten bei der Fragebogenaktion der Wittlicher Realschule 170 Eltern von Zweitklässlern ihre Kinder. Aus den Reihen der Drittklässler gibt es laut Kreisverwaltung 176 Interessenten.

Wie die Zahlen für Salmtal aussehen, will Christoph Holkenbrink, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, erst am heutigen Montag bekannt geben. Nach TV-Informationen ist die Mindestzahl von 91 Interessenten jedoch mehr als erreicht. Maximal 120 Schüler können pro Klassenstufe in eine IGS aufgenommen werden.

Was Bürgermeister Holkenbrink die Interessenbekundungen ein wenig mit Vorsicht genießen lässt, ist die Tatsache, dass in vielen Grundschulen die Fragebögen beider Schulen verteilt wurden. Denn sowohl die Wittlicher als auch die Salmtaler wandten sich an Eltern von Grundschulen in Wittlich und in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land. In anderen Teilen der Region machten die Salmtaler durch Presseveröffentlichungen auf sich aufmerksam. Laut Holkenbrink hätten sich die im Nachbarkreis Trier-Saarburg gelegenen Grundschulen Föhren und Schweich geweigert, die Fragebögen auszuteilen. Möglicherweise befürchtete man dort das Abwandern von Schülern Richtung Kreis Bernkastel-Wittlich.

Die Realschule Wittlich fragte in weiteren Grundschulen ihres Einzugsgebiets nach. Das waren die Grundschulen Großlittgen, Hasborn, Laufeld, Manderscheid (VG Manderscheid), Kinderbeuern und Reil (VG Kröv-Bausendorf), Maring-Noviand und Zeltingen (VG Bernkastel-Kues) sowie Piesport (VG Neumagen-Dhron). Ein Teil dieser Orte ist auch Einzugsgebiet der Realschule plus Salmtal.

Als Ergebnis der doppelten Befragung hat es nach Auskunft Holkenbrinks Irrläufer gegeben. So seien beispielsweise in Salmtal Meldungen für Wittlich abgegeben worden. Trotz dieser Unsicherheiten stellt der Bürgermeister fest, dass es genug Interessenten gibt, dass an den beiden, nur wenige Kilometer entfernten Standorten zwei Gesamtschulen entstehen können.

Positiv gestimmt vor der entscheidenden Kreistagssitzung sind auch die Schulleiter Marlies Sachau-Zeies (Wittlich) und Peter Riedel (Salmtal). Beide sehen auf TV-Anfrage ihre Schulen auf einem guten Weg hin zu einer IGS. "Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, damit aus der Realschule plus Salmtal eine Integrierte Gesamtschule werden kann", sagt Riedel. Sachau-Zeies ist der Überzeugung, dass die "IGS die richtige Schulform für die Weiterentwicklung der Kurfürst-Balduin-Realschule ist."

Der Beschlussvorschlag für die Kreistagssitzung am heutigen Montag ab 14.30 Uhr in Wittlich lautet, dass beim Bildungsministerium die Errichtung einer IGS in Wittlich und in Salmtal zum Schuljahr 2011/2012 beantragt wird. Falls nur eine Gesamtschule genehmigt wird, soll sich der Kreistag für Salmtal aussprechen.

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