GLAUBE IM ALLTAG

Das Evangelium dieses Sonntags berichtet von der Taufe des Herrn. Heute erleben wir Taufen häufig so: Eltern, Paten und Verwandte betreten mit dem Täufling die Kirche.

Der Priester betet, singt und hält eine Ansprache, was bei den Anwesenden häufig auf kein großes Interesse stößt. Vielmehr ist man mit den Gedanken bereits bei der anschließenden Feier und dem damit verbundenen kühlen Bier. Wenn das Kind dann endlich seinen Namen erhalten hat, können es die meisten Anwesenden auch kaum mehr erwarten, die Kirche in Richtung Feier zu verlassen. Doch ist es das, was wir aus dem Fest der Taufe ziehen können? Wie bereits erwähnt, feiern wir am Sonntag die Taufe des Herrn. Was geschah damals? Waren auch viele Gäste anwesend, die im Anschluss an die Taufe Jesu diese mit einem Wein begießen wollten? Welche Gemeinsamkeiten lassen sich zur heute häufig auftretenden "Taufsituation" erkennen? Wir alle werden, wie auch Jesus von Johannes, mit Wasser getauft. Gott wäscht die Schuld von uns ab, vergibt uns die Sünden. Doch bei der Taufe geht es um viel mehr. Christus tauft uns durch den heiligen Geist. So sandte auch Gott seinen Geist auf Jesus herab und sprach: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden" (Lk 3,22b). Durch unsere Taufe, in der wir mit Chrisam gesalbt wurden, wurde uns bestätigt, dass auch wir Gottes geliebte Söhne und Töchter sind, an denen er Gefallen gefunden hat. Im Evangelium heißt es außerdem, dass Jesus betet, als der Heilige Geist auf ihn herabkommt. Jesus empfing den Geist, weil er glaubte. Der Glaube und die Taufe gehören somit maßgeblich zusammen. Da Gott uns zu seinen Söhnen und Töchtern macht, dürfen wir ihn Vater nennen. Getauft sein heißt also, wie Pater G.T. Lag leder in einer seiner Predigten verdeutlichte: "Hineingenommen sein in die Liebe Gottes des Vaters." Wie sehr Gott uns als seine Söhne und Töchter liebt, verdeutlicht er, indem er uns seine Liebe wieder und immer wieder neu schenkt, beispielsweise in der Eucharistie, in der Christus, der die Liebe ist, zur Speise wird. Dieser Liebe Gottes, des Vaters, können wir uns sicher sein, auch hier und jetzt und jeden Tag. Konstanze Münninghoff ist Lehrerin für katholische Religion und Erdkunde.

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