glaube im alltag

Es war ein schlechter Scherz am Rosenmontag. So schien es vielen.

Papst Benedikt tritt Ende Februar zurück! Was viele für einen üblen Fastnachtsscherz hielten, war ganz und gar keiner. Was vielen undenkbar schien, ist Realität geworden. Papst Benedikt ist zurückgetreten und ein neuer Papst ist gewählt. Kein Italiener, nicht einmal ein Europäer, sondern einer aus Lateinamerika. Ein Argentinier, der sich Franziskus I. nennt. In den letzten Wochen hat mich ein Wort aus der Bibel sehr berührt: "Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden!" (2 Kor 5,17) Wer wünscht sich nicht, dass etwas Neues entsteht: im persönlichen Leben, in der Gesellschaft, auch in der Kirche. Wissen wir nicht aus unserem persönlichen Leben, wie schwer es ist, etwas zu ändern? Wie viele haben in der Fastenzeit mal wieder versucht, ein paar Kilo abzunehmen. Waren Sie erfolgreich? Auch auf Dauer? Viele schauen voller Erwartung auf den neuen Papst und wollen schnell Neues sehen. Er soll all das in Blitzeseile ändern, was über Jahre oder Jahrzehnte verschlampt und verschludert wurde. Können wir das erwarten? Tun wir dem Mann nicht unrecht? In den ersten Bildern, die uns erreicht haben, wurde schon deutlich, was anders ist: Ein Papst, der im Hotel seine Rechnung aus dem Portemonnaie selbst bezahlt. Ein Papst, der seinen Koffer zum Vatikan selbst trägt. Ein Papst, der aus dem Papamobile aussteigt, um einen Behinderten zu begrüßen und zu segnen. Ein Papst, der lächelt und lacht. (Das haben wir lange nicht mehr gesehen!) Ein Papst, der offensichtlich ernst meint, was sein Name verkündet - Franziskus - arm geworden, um andere reich zu machen. Das sind äußerst hoffnungsvolle Zeichen, die die Botschaft des Auferstandenen deutlich machen. In diesem Sinne wünsche ich ihm und Ihnen: Frohe Ostern! P. Cletus Wingen OP, Klausen

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