Glaube im Alltag

Alles gleichzeitig und zwar sofort zu wollen, ist eine Haltung, die heutzutage verbreitet ist. Aber im Leben wird man damit nicht weit kommen.

Kann man Geduld lernen? Die einen besitzen sie von Natur aus und den anderen wird sie beigebracht. Aber üben kann man sie. Wer sich in Geduld übt, dem fällt es wahrscheinlich immer leichter, geduldig zu sein. Wie heißt es im Volksmund: "Vor den Preis haben die Götter den Schweiß gesetzt." Geduld heißt, zusehen zu können, wie die Zeit verstreicht, ohne frustriert oder aggressiv zu werden. Warten wird erträglich, wenn man weiß, dass die Zeit vieles bringt. Dass Geduld eine göttliche Tugend ist, wissen wir aus der Bibel. Im Alten Testament ist Gott der Langmütige, der Geduldige, der Barmherzige und wird so zum Vorbild für uns Menschen in der Treue. Im Neuen Testament erzählt das Gleichnis von dem Bauern, der aussät und der das Unkraut, das ihm jemand zwischen das Getreide gesät hat, nicht gleich ausrottet. Weil Gott mit uns Geduld hat, sollten auch wir nicht zu voreilig sein, wenn es darum geht, von anderen das Beste sofort zu verlangen. Wir sollten, auch wenn es Zeit kostet, dem Mitmenschen Raum geben, sich selber zu entfalten und seinen Weg zu suchen, so auch meine Lebenserfahrung. Erich Mertes ist Mitglied im Verwaltungsrat St. Bernhard in Wittlich.

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