Grünen-Mitglied gibt Mitarbeit im Wittlicher Kulturausschuss auf

Hans Jörg Krames, Bündnis 90/Die Grünen, legt sein Mandat im Wittlicher Kulturausschuss mit sofortiger Wirkung nieder. Unter anderem, weil "kritische Anfragen" und "kreatives Denken" in Wittlich als störend abgetan würden.

Wittlich. (sos) Zur Meinungsvielfalt insbesondere beim in Wittlich heiklen Thema Kultur trägt Hans Jörg Krames nicht mehr als Mitglied des Kulturausschusses bei. Er hat sein Mandat niedergelegt. Ein Grund: Zwei Jahre nach der Streichung der Kulturamtsleiterstelle habe sich "in der Stadt Wittlich in Sachen Kulturpolitik so gut wie nichts bewegt". Seither fehle ein neues Kulturleitbild, stattdessen hänge sich die Stadt "einfach nur an auswärtig konzipierte Veranstaltungen wie Mosel-Festwochen, Eifel-Literaturfestival, Eifel-Kulturtage". Hans Jörg Krames sagt auch: "Kritische Anfragen und eigenes kreatives Denken werden in Wittlich derzeit als störend abgetan. Es scheint, als seien hier nur ,Klüngel-Runden' en vogue." Die Mandatsniederlegung gebe ihm "ein Stück Freiheit" und "gestalterische Selbstständigkeit" zurück. Jetzt ist Krames, der auch 15 Jahre Stadtratsmitglied war, in keinem offiziellen politischen Gremium der Stadt mehr aktiv. Er will sich für eine "Georg-Meistermann-Gesellschaft" einsetzen - als Nachfolge des Freundes- und Förderkreises des ehemaligen Meistermann-Museums. Ziel der künftigen Gesellschaft seien dabei auch "Stolpersteine für Wittlich" und "Wittlicher NS-Täterforschung" - Themen mit denen Krames oft angeeckt war.

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