Dorfkultur Hoffnung für die Brunnenkinder

Klausen-Pohlbach · Vor sechs Jahren verschwand die Pohlbacher Wasserstelle inklusive der Skulpturen von Hanns Scherl – trotz des Protestes der Anwohner. Jetzt gibt es gute Nachrichten.

 Trocken und sicher stehen die Brunnenkinder im Bauhof der Gemeinde und werden hoffentlich bald wieder an einem öffentlichen Platz zu sehen sein.

Trocken und sicher stehen die Brunnenkinder im Bauhof der Gemeinde und werden hoffentlich bald wieder an einem öffentlichen Platz zu sehen sein.

Foto: Christina Bents

Sie haben es gut. Sie sitzen sicher, trocken und sauber auf einer Palette in der Scheune des Bauhofs der Gemeinde: Die Pohlbacher Brunnenkinder. Dort haben sie vor sechs Jahren ihren Platz gefunden.

Vorher standen sie über 35 Jahre lang mitten im Dorf und haben einen Brunnen geschmückt, an dem viele Menschen vorbeigekommen sind, und der mit seiner Bank ein gemütlicher Treffpunkt der Anwohner war. Entsprechend groß waren damals die Proteste, als darüber entschieden wurde, dass der Brunnen samt Kindern wegkommen sollte. Viele Pohlbacher waren enttäuscht, als es umgesetzt wurde.

Claudia Mathei, Anwohnerin sagt: „Es war einfach eine sehr schöne Ecke, die Menschen haben dort gerne gesessen, Kinder gespielt und Wanderer und Pilger haben sich erfrischt.“ Weiter sagt sie: „Aber wir haben damit jetzt abgeschlossen. Schön wäre, wenn er wieder einen Platz in der Öffentlichkeit bekommen würde, denn er sieht wirklich ansprechend aus.“

1976 hat Hanns Scherl die Pohlbacher Brunnenkinder aus Bronze geschaffen. Sie mussten weg, weil der Wasserzufluss mangelhaft war. Zudem gab es Schäden an der Brunnenschale und den Installationen. Die Kosten, um die Ursache des mangelnden Wasserzuflusses zu finden, und die Reparaturen an Schale und Installation seien höher, als die für die Versetzung des Brunnens, hieß es damals. Schon 2013 sollte der Brunnen an der Pohlbacher Kirche wieder aufgestellt werden. Dort war durch den Abriss eines Hauses Platz entstanden. Aber bisher ist das nicht passiert. Warum das so ist, erklärt Ortschef Alois Meyer so: „Es wurde lange im Bauausschuss über die Gestaltung und den genauen Standort diskutiert. Auch die technischen Lösungen der Wasserzufuhr und Wasserrückgewinnung waren wichtige Diskussionspunkte.“ Zudem gab es immer wieder die Idee, den Brunnen an seinem vorherigen Standort in der Margarethenstraße zu stellen, aber, so Alois Meyer: „Dort haben wir keinen Wasserzufluss mehr, und ein Brunnen ohne Wasser macht wenig Sinn.“

Den Standort neben der Kirche sehen die Anhänger des Brunnens ein wenig kritisch, da es dort für Kinder gefährlich sein könnte.  „Wo Wasser ist, da sind auch immer Kinder, und wenn sie dort spielen, sind sie auch schnell auf der vielbefahrenen Hauptstraße. Ich habe da ein ungutes Gefühl“, sagt Claudia Matthei. Bisher hat die Planung für das Brunnenprojekt 1100 Euro gekostet. Der Aufbau des Brunnens inklusive des Wassertanks wird voraussichtlich rund 6500 Euro kosten, die von der Gemeinde gezahlt werden müssen.

Umgesetzt werden soll das Projekt  2019, damit der Brunnen zum Jubiläum – „800 Jahre Pohlbach“ – im Jahr 2020 rechtzeitig fertiggestellt wird. Dann haben die Brunnenkinder wieder eine schönere Aussicht, und sie können mehr Menschen, wie dem Gemeindearbeiter und seinen Hilfskräften, mit ihrem Anblick Freude bereiten.

Mithelfen wird der ehrenamtliche Arbeitstrupp, der in der Gemeinde schon bei vielen Dingen mitangepackt hat, beispielsweise bei der Instandsetzung der Spielplätze oder des Abtsgartens.

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