Hoteliers wollen keine Windräder am Meerfelder Maar

Meerfeld · Hoteliers in Meerfeld befürchten einen Rückgang der Gästezahlen, sollten sich in Zukunft in Sichtweite des Maares Windräder drehen. Nach jetzigem Planungsstand sind entsprechende Flächen für das Aufstellen von Windrädern geeignet. Allerdings werden die Auswirkungen auf das Landschaftsbild noch geprüft.

 Geplante Windräder bei Riol: So könnte es nach einer Visualisierung von Peter Gemmar zukünftig aussehen. Blickrichtung: Von Longuich/Moselbrücke

Geplante Windräder bei Riol: So könnte es nach einer Visualisierung von Peter Gemmar zukünftig aussehen. Blickrichtung: Von Longuich/Moselbrücke

Foto: Visualisierung: Peter Gemmar

"Landidyllisch eingebettet im Herzen des Natur- und Geoparks Vulkaneifel liegt unser NaturPurHotel Maarblick am Meerfelder Maar, dem größten Maarkrater der Eifel." So wirbt eines der größten Hotels des Ortes, das auch über einen Wellness- und Beauty-Bereich verfügt, um Gäste.

Idylle, Ruhe und eine einzigartige Landschaft - das sind die Pfunde, mit denen die Touristiker in der Vulkaneifel wuchern können. Doch die Idylle und das Landschaftsbild könnten bald schwerwiegend beeinträchtigt werden, befürchtet Frank Weiler, Inhaber des 50-Betten-Hotels Maarblick. "Diese Landschaft gibt es nur einmal, und die darf nicht mit Riesenwindrädern verschandelt werden", sagt er. Weiler befürchtet Umsatzeinbußen wegen fehlender Gäste, wenn sich ganz in der Nähe des Maares riesige Windräder drehen. "Mir haben Gäste gesagt, dass sie dann nicht mehr kommen", berichtet der Hotelier. Er weist auf die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus speziell in Meerfeld hin, wo nach Angaben des Statistischen Landesamtes pro Jahr rund 35?000 Übernachtungen gezählt werden.

Sein Kollege Dirk Junk vom Ringhotel Maarium, ebenfalls direkt am Meerfelder Maar gelegen, sieht das genauso. "Die Menschen kommen zu uns, um sich zu erholen. Die Vulkaneifel darf nicht verspargelt werden."
Die Befürchtungen beziehen sich auf den aktuellen Planungsstand der Verbandsgemeinde Wittlich-Land in Sachen Windkraft (der TV berichtete mehrfach). Demnach sind knapp drei Prozent (1200 Hektar) der Gesamtfläche der VG Wittlich-Land für die Aufstellung von Windkraftanlagen geeignet - unter anderem die Konzentrationszone A. Diese Zone umfasst 301 Hektar und befindet sich teilweise auf den Gemarkungen Eisenschmitt, Großlittgen, Bettenfeld, Karl und Meerfeld.

Die VG-Verwaltung weist darauf hin, dass noch längst nicht entschieden sei, ob und wo sich Windräder bei Meerfeld drehen könnten.
Die ausgewiesenen Flächen würden erneut landschaftsplanerisch geprüft. Dabei werde auch simuliert, wie sich Windräder auf das Landschaftsbild auswirken. Danach werde der VG-Rat entscheiden.
Der Meerfelder Ortsbürgermeister Eugen Weiler will sich zum jetzigen Zeitpunkt weder für noch gegen Windräder in seiner Gemeinde aussprechen. Weiler: "Wenn eine Entscheidung im Gemeinderat getroffen werden muss, werden wir die Vor- und Nachteile abwägen."

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