„Ich töte Dich!“: 50-Jähriger aus dem Raum Wittlich steht wegen Vergewaltigung vor Gericht

Wittlich/Trier · Er soll seine ehemalige Lebensgefährtin in Wittlich mehrfach verprügelt und vergewaltigt haben: Das wirft die Staatsanwaltschaft Trier einem 50-jährigen Mann vor, der sich seit gestern unter anderem wegen dieser Taten vor dem Landgericht Trier verantworten muss.

Fast drei Stunden lang musste eine 50-Jährige gestern vor dem Landgericht Trier aussagen. Ihr ehemaliger Lebensgefährte muss sich vor der dritten Großen Strafkammer verantworten, weil er sie mehrfach brutal verprügelt und vergewaltigt haben soll. Bis zu diesen Übergriffen hielt das mutmaßliche Opfer ihren Ex-Partner für einen "Traummann".

Die Anklage: Dem 50-Jährigen wird von der Staatsanwaltschaft Trier vorgeworfen, seine damalige Lebensgefährtin im Oktober und November vergangenen Jahres mehrfach mit der Faust ins Gesicht und auf andere Körperteile sowie mit einem großen massiven Holzkreuz auf den Rücken geschlagen zu haben, bis es zerbrach. Noch heute sei sie dadurch körperlich beeinträchtigt, wie die Frau später aussagte. Zudem soll er sie vergewaltigt und sexuell genötigt haben. Bei den Taten soll er betrunken gewesen sein. Der 50-Jährige, der wegen Gewaltdelikten vorbestraft ist und seit Dezember 2015 in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Trier in Untersuchungshaft sitzt, soll zudem während seiner Haft Widerstand gegen einen Justizbeamten geleistet haben.

Der Angeklagte: Der Mann verweigerte gestern vor Gericht die Aussage und machte auch zu seinem Lebenslauf keine Angaben.

Das mutmaßliche Opfer: Drei Stunden lang sagte die ehemalige Lebensgefährtin des Angeklagten gestern teilweise unter Tränen aus. Das Paar hatte sich demnach durch einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt, der den Angeklagten aus der gemeinsamen Haftzeit in der JVA Wittlich kannte. Zunächst lebten der Angeklagte und das mutmaßliche Opfer drei Jahre in einer Art Wohngemeinschaft in verschiedenen Wohnungen in Wittlich und der Umgebung, ehe sie ein Paar wurden. Die folgenden zwei Jahre Partnerschaft beschrieb die Frau als "super Beziehung", in der sich ihr Partner als "Traummann, ein Sechser im Lotto"; gezeigt habe. Erst im Herbst 2015 sei er erstmals ihr gegenüber gewalttätig geworden. Kurze Zeit später, nach einem Umzug, sei es dann zu den angeklagten Taten gekommen. Auslöser sei vermutlich ein Streit ihres Lebensgefährten mit dem neuen Vermieter gewesen.

Die Tonbandaufnahmen: Gegen Ende des ersten Verhandlungstags lässt der Vorsitzende Richter Armin Hardt einige Tonbandaufnahmen vorspielen, unter anderem sind Nachrichten zu hören, die der Angeklagte im Dezember kurz vor seiner Verhaftung auf die Mailbox seiner ehemaligen Lebensgefährtin gesprochen hat. Er bedrohte sie in einer dieser Nachrichten massiv: "Ich töte Dich, Du Schlampe!".

Die weiteren Verhandlungstage: Die weiteren Verhandlungstermine sind auf den 1., 12. und 15. Juli sowie auf den 8. und 9. August angesetzt. Am 1. Juli sollen einige Urkunden verlesen werden, für den 12. Juli sind ab 9 Uhr ganztägig Zeugen geladen.

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