Verkehr Für Radfahrer wird’s oft eng

Wittlich · In Wittlich haben es Radler nicht leicht: Viel Verkehr und schmale Radspuren – teilweise in schlechtem Zustand – bringen sie in Gefahr.

 Elke Jarisch mit ihrem Fahrrad in der Friedrichstraße. Sie würde sich über einen Abstand von 1,50 Meter zwischen Radfahrern und Autos freuen und über mehr Radwege. 

Elke Jarisch mit ihrem Fahrrad in der Friedrichstraße. Sie würde sich über einen Abstand von 1,50 Meter zwischen Radfahrern und Autos freuen und über mehr Radwege. 

Foto: Christina Bents

Viele Menschen fahren gerne Rad. Menschen nutzen ihre Räder um zur Arbeit, zum Einkaufen oder in die Schule zu kommen. Besondere Radfahrevents wie Rad-Erlebnis-Salm erfreuen sich einer großen Beliebtheit.

Aber Radfahren macht nicht immer Spaß, besonders in der Stadt. Zum Beispiel in Wittlichs Hauptverkehrsadern, wie der Trierer Landstraße, der Kurfürsten- oder der Friedrichstraße: Dichter Autoverkehr, eine durch Markierung abgetrennte Radspur, die teilweise sehr eng ist und bei der Flickstücke für Unebenheiten sorgen, lassen für manchen Radfahrer in Wittlich seine Strecke zur Stresstour werden.

Elke Jarisch, die täglich von Wengerohr in die Kreisstadt zur Arbeit fährt, sagt: „Die markierten Schutzstreifen geben den Radfahrern keine Sicherheit. Oft sind sie zu schmal angelegt, so dass man im Türöffnungsbereich parkender Autos fährt. Es kommt zu schwierigen Situationen durch Unrat, Gullydeckel, Unebenheiten und hohe Bordseine.“ Sie ergänzt: „Gerade die hohen Bordsteine sind eine besondere Gefahrenquelle in Kurvenbereichen durch Fahrzeuge, die nur minimalen Abstand halten.“

Ähnlich sieht das Eddy Linden aus Plein, Initiator der Benefizradler, der ebenfalls regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit nach Wittlich fährt. Er bestätigt: „Man wird von vielen Autofahrern überholt und oftmals wird es für die Radfahrer richtig eng. Gerade die Friedrichstraße ist in den Randbereichen in einem sehr schlechten Zustand, um die Gullydeckel herum sind Absätze, bei denen ungeübte Fahrer schnell ins Straucheln kommen können.“

Auch für Kinder, die theoretisch mit dem Fahrrad in die Grundschule Friedrichstraße fahren könnten, ist es sehr gefährlich. Stephanie Jungen, die in Lüxem wohnt und deren Tochter in die Grundschule Friedrichstraße gegangen ist, erklärt: „Ich hätte meiner Tochter nie erlaubt mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren. Es ist sehr viel Betrieb auf den Straßen dorthin, die Autofahrer sind sehr rücksichtslos, und es ist noch schlecht beleuchtet.“

Von der Stadt würde sich Elke Jarisch sicherere Radwege wünschen, doch das sei nicht so einfach, sagt Rainer Stöckicht , von der Stadt Wittlich. Er sagt: „Die straßenbegleitende Anlage von Radwegen erfordert ausreichende Straßenquerschnitte und entsprechende öffentliche Fläche. Das ist im Stadtgebiet überwiegend nicht gegeben. Die Fahrbahn ist nicht breit genug, um einen Radweg und einen Gehweg auszuweisen.“ Er ergänzt: „In der Friedrich-, der Koblenzer-, aber auch in der Trierer Landstraße wäre die Anlegung möglich, das hätte aber einen vollständigen Neuausbau mit dem Entfall der Straßenbäume und des Straßenbegleitgrüns zur Folge.“

Die Markierungen, die vor etwa 20 Jahren in einigen Wittlicher Straßen probeweise aufgemalt wurden, waren schon damals umstritten, weil ihre Breite nicht die Anforderungen an einen wirklichen Radweg erfüllt, und somit eine vermeintliche Sicherheit suggeriert haben. Rainer Stöckicht: „Inwieweit sich diese Maßnahme bewährt hat, ist nicht nachgewiesen. Es ist seitens der Stadt Wittlich daher nicht vorgesehen, diese Markierung zu erneuern oder sie in anderen Straßen auszuführen.“

Auch Elke Jarisch ist klar, dass es keine schnelle Lösung bei den Radwegen geben wird, aber sie würde sich über mehr Rücksichtnahme von den Autofahrern freuen, und es begrüßen, wenn Radfahrer an Radverkehrskonzepten mitarbeiten könnten. Die Stadt erklärt: „Grundsätzlich wird bei einem Neuausbau von Straßen die Möglichkeit der Ausweisung von Flächen für den Fahrradverkehr untersucht und, falls möglich, auch verwirklicht.“

Was denken Sie über das Radfahren in Wittlich? Ist es sicher, oder zu gefährlich? Schicken Sie uns Ihre Meinung mit Angabe von Name, Vorname und Wohnort an mosel@volksfreund.de.

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