Internet im Kreis Bernkastel-Wittlich: Breitband für die breite Masse

Bernkastel-Wittlich · Schneller surfen: Der Kreis Bernkastel-Wittlich will fast alle Haushalte ans schnelle Internet anbinden. Zurzeit läuft die Suche nach einem geeigneten Unternehmen, mit dem dieses Ziel realisiert werden soll.

Der Landkreis Bernkastel-Wittlich plant, bis 2018 fast alle Haushalte und Unternehmen im Kreisgebiet an schnelles Internet anzubinden. Der Bund fördert das Projekt mit mehr als sechs Millionen Euro, das entspricht 50 Prozent der Gesamtsumme.

Derzeit sucht der Kreis in einem zweistufigen Vergabeverfahren (siehe Extra) nach einem Betreiber, mit dem das Projekt realisiert werden kann. Kreis-Pressesprecher Manuel Follmann: "Der Teilnahmewettbewerb, also die erste Stufe des Verfahrens, ist abgeschlossen; die erste Verhandlungsrunde steht unmittelbar bevor." Wann die abschließende Entscheidung getroffen werden kann, mit wem der Kreis beim Breitbandausbau zusammenarbeitet, werde mitunter davon abhängen, wie viele Verhandlungsrunden am Ende erforderlich sein werden.

Vom Abschluss dieses Verfahrens ist auch der Baubeginn abhängig, der für Frühjahr 2017 geplant war. Follmann: "Zudem müssen die endgültigen Förderbescheide von Bund und Land abgewartet werden, bevor ein entsprechender Kooperationsvertrag unterzeichnet werden kann."

Das Projekt soll insgesamt rund zwölf Millionen Euro kosten, auf den Landkreis entfallen davon laut Planung rund eine Million Euro, der restliche Betrag soll vom Land, dem Bund und den beteiligten Kommunen kommen. Eine grundsätzliche Ko-Finanzierungserklärung des Landes liegt dem Kreis bereits vor.

Ziel ist es, mindestens 95 Prozent der Haushalte und Unternehmen im Landkreis an eine Internetverbindung anzuschließen, die mindestens 30 Mbit pro Sekunde schnell ist und mindestens 85 Prozent der Haushalte und Unternehmen an eine 50-Mbit-Internetverbindung anzuschließen. Das Ausbaugebiet umfasst rund 700 Quadratkilometer und 6775 Haushalte, in denen knapp 15 000 Einwohner leben. 1170 Unternehmen haben hier ihren Sitz.Extra

Die Vergabe der Investitionsbeihilfe erfolgt in einem Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb (zweistufiges Vergabeverfahren). Auf der ersten Stufe des Vergabeverfahrens überprüft der Auftraggeber in einem Teilnahmewettbewerb die grundsätzliche Eignung der Bewerber. Zu den Kriterien gehören Fachkunde, wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit oder Zuverlässigkeit. Dieser Teil ist im Falle des Breitbandausbaus bereits abgeschlossen. Die Bewerber, die nach der Eignungsprüfung zu einem weiteren Verhandlungsverfahren eingeladen werden, der zweiten Stufe des Vergabeverfahrens, haben Gelegenheit, ein Angebot abzugeben. Auf Grundlage dieses Angebots wird der Landkreis Bernkastel-Wittlich in Verhandlungen mit den Bietern eintreten. Nach Abschluss dieser Vertragsverhandlungen wird anhand der vom Kreisausschuss beschlossenen Zuschlagskriterien das wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag bekommen. Derzeit ist der Teilnahmewettbewerb, also die erste Stufe des Verfahrens, abgeschlossen. red/will

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