Ira und der Drei-Königinnen-Tag

Wittlich · In der Frauenbewegung hat der Rock und Blu(e)s Chor seine Wurzeln. Seit 1998 singen die Frauen zusammen, erst mit einigen wenigen, dann mit bis zu 50 Sängerinnen. In den Anfangsjahren stand der Spaß im Vordergrund, dann kam der musikalische Anspruch dazu.

 Der Rock und Blu(e)s Chor bei der Probe für das Konzert in der Synagoge. TV-Foto: Christina Bents

Der Rock und Blu(e)s Chor bei der Probe für das Konzert in der Synagoge. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. Schon nach den ersten Takten des Stücks "As Time goes by", ist klar, dass man hier keinen klassischen Frauenchor vor sich hat. Die Stimmen klingen klar, das Arrangement ist extra von der Dirigentin Ira Barwick auf den Chor abgestimmt und das Solo der Dirigentin gibt dem Stück eine eigene kraftvolle Note. Auch bei "Summer in the City" sind die Sängerinnen sehr präsent, man merkt den Spaß am Singen und sie zeigen sogar eine kleine Choreografie zum Stück.
Musikalischer Anspruch steigt


Alle zwei Jahre gibt der Rock und Blu(e)s Chor ein großes Konzert in der Synagoge, ansonsten sind es im Jahr ungefähr fünf Auftritte, darunter das Adventskonzert im Grünewald. Die Frauen singen bei Jubiläen anderer Chöre oder geben Klinikkonzerte.
Besonders in Erinnerung geblieben ist den Sängerinnen ein Klinikkonzert. Warum erklärt Elke Zepp: "erst einmal sind viel mehr Zuhörer gekommen, als erwartet und dann waren sie sehr aufmerksam haben uns förmlich an den Lippen geklebt. Die Leute wollten uns hören, das hat man gespürt."
Auch ein Gastspiel in Trier-Tarforst war interessant für den Chor, denn dort waren einige, die ein ähnliches Repertoire hatten. "Das war spannend, zu hören, wie die anderen die Stücke singen und wo wir selbst musikalisch stehen", so Angela Simon.
Dass sie beim Frauentag der Kreisverwaltung im vergangenen Jahr musikalischer Gast waren, kommt nicht von ungefähr. In den 1990er Jahren gab es in Wittlich einen Frauentreff, der sich für Bildung und Kultur eingesetzt hat, und bei dem es auch Emanzipatorische- und Selbsterfahrungsgruppen gab, an denen nur Frauen teilgenommen haben. Ein Angebot war damals ein Wochenende "Singing the Blues", aus dem dann der Chor entstanden ist. Marie Kölzer, seit Anfang an dabei berichtet: "Zuerst einmal mussten wir lernen laut zu werden, damit man uns gehört hat und dann ging es erst darum, schön zu singen."
Seit dieser Zeit ist viel passiert. Der Chor hat sich musikalisch enorm weiter entwickelt. Elke Zepp: "Irgendwann hat uns dann auch der Ehrgeiz gepackt und wir wollten besser werden. Klar, der Spaß ist immer noch dabei, aber auch ein musikalischer Anspruch." Den erfüllen sie inzwischen so gut, dass neue Mitglieder erst einmal bei Ira Barwick vorsingen müssen, bevor sie aufgenommen werden.
"Wir sind inzwischen so weit, dass neue Mitglieder schon Erfahrung im Singen haben sollten, damit es funktioniert", sagt sie. Zur Literatur des Chors gehören hauptsächlich moderne englischsprachige Lieder, die mit Gitarre und einige auch mit Saxofon begleitet werden.
Die Chormitglieder verstehen sich auch neben dem Singen sehr gut. Statt einer Weihnachtsfeier haben die Damen beispielsweise einen "Drei-Königinnen-Tag", in Anlehnung an den Drei-Königstag, in einem Restaurant gefeiert. Nach den Proben gibt es oft ein gemütliches Beisammensein. Außerdem, da sind sich die Frauen einig: "gibt es hier keine Zickereien, das ist sehr angenehm."
Das Konzert des Rock und Blu(e)s- Chors findet am Samstag, 21. März, um 20 Uhr in der Synagoge in Wittlich statt. Der Eintritt kostet zehn Euro.
Karten gibt es im Vorverkauf im Alten Rathaus in Wittlich. Einlass ist ab 19.30 Uhr.
Das Motto des Abends ist "As time goes by..." (Wie die Zeit vergeht...)

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