Karate auf japanisch

Lothar Becker, Präsident des Karate-Clubs Wittlich, hatte als Kampfrichter bei der Weltmeisterschaft in Tokio Gelegenheit das Land kennenzulernen.

 Für Lothar Becker nur ein kleiner Schritt: von der WM-Matte in Tokio zu „seinen Karate-Küken“ Dorothea (links) und Gizem. TV-Foto: Klaus Schmitz

Für Lothar Becker nur ein kleiner Schritt: von der WM-Matte in Tokio zu „seinen Karate-Küken“ Dorothea (links) und Gizem. TV-Foto: Klaus Schmitz

Wittlich. (ks) Die Überraschung für Lothar Becker war perfekt, als "große Post" vom Deutschen Karate Verband mit einem Flugticket zum internationalen Flughafen von Tokio ankam. Er war neben drei weiteren Sportkameraden für Deutschland als Kampfrichter bei der Karate-Weltmeisterschaft in Tokio nominiert. "Obwohl ich bereits im Juli bei der WM der Hochschulen in Wroclaw (Polen), danach in Oslo, in Hamburg, in Berlin sowie in den Jahren zuvor in Moskau, Teneriffa, Istanbul, Zypern bei vielen internationalen Wettkämpfen Einsätze als Kampfrichter hatte, war der Einsatz im Mutterland des Karatesports natürlich etwas ganz Besonderes", sagte Becker.

Flug LH710 brachte die vier Sportler von Frankfurt nach Tokio, wo sie von ihren japanischen Kollegen empfangen wurden. Nachdem die Uhren um acht Stunden zurückgestellt waren, ging es mit der Bahn in die japanischen Alpen, nach Chuzenjy.

In dem ganz traditionellen Ryokan-Hotel mit japanischem Essen mit sehr viel Fisch und Reis, Suppe zum Frühstück sowie vielen unbekannten Zutaten und dem japanischen Bad (Onsen) war die Umstellung schnell gelungen.

Nach drei Tagen ging es zurück nach Tokio. Auch hier blieb Zeit, die Weltstadt kennenzulernen. Mit einem Tageslehrgang bereitete der Weltverband seine Referees auf ihre Wettkämpfe vor. Englisch war die Umgangssprache wie auch später bei den Wettkämpfen an der Matte, wo japanische Begriffe wie "Ao No Kachi" (blau gewinnt) oder "Aka Keikoku" (rot erhält einen Strafpunkt) für die Wettkampfwertung internationaler Standard sind.

"Natürlich hatten wir auch die Gelegenheit, mit dem deutschen Kumite-Team gleich am ersten Tag die Goldmedaille zu feiern, ein tolle Motivation auch für unsere Aufgaben", so Becker.

Nach einer Belobigung von Tommy Morris, dem Chairman der Referee-Kommission bei der Verabschiedung in Tokio, landete die deutsche Delegation nach 13 Tagen wieder in Frankfurt.

Für Lothar Becker war der Tokio-Aufenthalt "das Highlight meiner bisherigen internationalen Kampfrichterkarriere", auch wenn er natürlich insgeheim auf weitere Einsätze hofft. Extra Der Laufelder Lothar Becker begann als 16-Jähriger mit dem Karate-Sport, den er bei einer Vorführung anlässlich eines Jubiläumssportfestes kennen lernte. Er absolvierte 1980, 1984, 1995 und 2004 die Prüfungen vom ersten bis zum vierten Dan (Dan: Schwarzgurtgraduierung) Ab 1980 bis 1986 war er aktives Mitglied des Landeskaders Rheinland-Pfalz. Seit 1986 ist er Landeskampfrichter. Seit 1994 ist er mit den jeweiligen Lizenzen auf Bundesebene, seit 2000 international auf europäischer Ebene "unterwegs". 2004 wurde er Mitglied der Bundeskampfrichterkommission und seit 2000 ist Landeskampfrichterreferent von Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2006 bestand Lothar Becker die Prüfung zum Weltkampfrichter (WKF: World Karate-Federation-Lizenz) Seit 1995 ist der Heilerziehungspfleger Präsident des Karate-Clubs Wittlich (KCW), der 135 Mitglieder hat.

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