Integration Klosteräpfel verbinden Nationen

Großlittgen/Himmerod · Bei der Apfelernte im Kloster Himmerod helfen viele Freiwillige mit, darunter auch Geflüchtete.

 Tatkräftig packen alle mit an, damit die Apfelernte des Klosters Himmerod eingebracht werden kann. Von links: Dr. Thomas Simon, Eugen Hahn, Udo Kremer, Thomas Housten, Leines Hubertz, Roshawn Cloeman, Alexander Blienik.

Tatkräftig packen alle mit an, damit die Apfelernte des Klosters Himmerod eingebracht werden kann. Von links: Dr. Thomas Simon, Eugen Hahn, Udo Kremer, Thomas Housten, Leines Hubertz, Roshawn Cloeman, Alexander Blienik.

Foto: Christina Bents

Wenn man von der Klosteranlage Himmerod spricht, fällt oft das Wort „idyllisch“. Das liegt an seiner Lage und der Natur, in die es eingebettet ist. Fünf bis sechs Hektar Streuobstwiesen, deren Bäume jedes Jahr Äpfel und Birnen tragen, gehören dazu. Aus ihnen wird Viez und Apfelsaft hergestellt, ein Teil wird eingelagert.

 Doch bis es soweit ist, muss geerntet werden. Dabei ist Handarbeit gefragt. Die kann der einzig verbliebene Pater Stephan Reimund Senge (OCist), der inzwischen 84 Jahre alt ist, nicht alleine machen. Deshalb helfen an mehreren Tagen Fördervereinsmitglieder, Mitarbeiter der Air-Base Spangdahlem und Auszubildende des IT-Hauses im Rahmen ihrer Azubiwoche.

Cornelia Pitsch, für die Öffentlichkeitsarbeit der Airbase Spangdahlem zuständig, erklärt: „Wir machen das schon jahrelang, dass wir hier im Kloster mit Arbeitseinsätzen unterstützen. Gestern war beispielsweise die Ehefrau des Commanders, Dr. Eron Bailey, mit dabei.“ Insgesamt sind es acht bis zehn Mitarbeiter der Air-Base, die an mehreren Tagen helfen, darunter Personen aus dem Bauamt oder der Transportabteilung.

 Thomas Houston, Bauamt der Air-Base, berichtet: „Es macht Spaß hier dabei zu sein. Ich trinke selbst jeden Tag Apfelsaft und es gibt ein gemeinsames Mittagessen, das ist schön.“ In Amerika ist auch „Apple-Cider“ sehr beliebt, weiß Cornelia Pitsch zu berichten.

Für die Mitglieder des Fördervereins ist der Termin ebenfalls sehr wichtig, denn der Erlös, den der Vorsitzende Dr. Thomas Simon, auf eine Summe zwischen 30 000 bis 40 000 Euro schätzt, sind für den Erhalt des Klosters wichtig.

 Er sagt: „Wir versuchen immer Geld anzusparen, damit wir bei Maßnahmen, die im Kloster nötig sind, finanziell unterstützen können.“

Seit 1930 wird in Himmerod, neben Viez auch Bier und Schnaps hergestellt. Damit die Ernte reibungslos verläuft, ist Udo Kremer dabei. Er fährt die Traktoren, hat große Behälter für die Äpfel auf den Wiesen verteilt, und kümmert sich um den Transport nach Ralingen, wo das Obst verarbeitet wird. Er erklärt: „Hier ist ganz normales Viezobst, und auch Ramburäpfel, hängen hier.“

Spaß an der Arbeit haben auch die 21 Auszubildenden, die mithelfen. Markus Haldi rüttelt beispielsweise einen der Bäume kräftig mit einer langen Stange, an der vorne ein Haken befestigt ist. „Ein regelrechter Apfelregen ist das hier, wir sind in diesem Jahr reich mit Obst beschenkt“, so Dr. Thomas Simon.

In der Küche beschäftigen sich ebenfalls junge Menschen mit den Äpfeln, sie schälen und schneiden zügig in 15 Liter Eimer, für Apfelkompott, dass heute frisch zur Gemüselasagne gereicht wird. Am Tisch sitzen dann auch Syrer und Menschen aus dem Kosovo, die ebenfalls mitgearbeitet haben, und mit den anderen insgesamt 40 Helfern ins Gespräch kommen.

Insgesamt werden an einem Tag etwa 15 Tonnen Äpfel aufgehoben, zehn sind schon bis zum Mittag geschafft.

 Pater Stephan hilft übrigens beim Einsammeln der Nüsse und beim Einlagern des Obstes.

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