Konditor, Soldat, Pastor: Rudolf Heck übernimmt ab Oktober die Pfarreiengemeinschaft St. Gertrud Landscheid

Hetzerath/Landscheid · Rudolf Heck ist ab Oktober der neue Pastor in der Pfarreiengemeinschaft Landscheid, Hupperath, Bergweiler, Großlittgen und Eisenschmitt. Am Sonntag, 27. September, um 15 Uhr wird er in das neue Amt eingeführt. Zuletzt war er in der Pfarreiengemeinschaft Salmtal tätig.

 Derzeit lebt Pastor Rudolf Heck noch im Pfarrhaus in Hetzerath. TV-Foto: Nora John

Derzeit lebt Pastor Rudolf Heck noch im Pfarrhaus in Hetzerath. TV-Foto: Nora John

Foto: (m_kreis )

Hetzerath/Landscheid. Derzeit sitzt Pastor Rudolf Heck zwar noch nicht wirklich auf gepackten Kisten. Aber dennoch sind die Tage, die er noch im Pfarrhaus in Hetzerath verbringt, gezählt. In einem Monat wird er in die Pfarreiengemeinschaft St. Gertrud Landscheid wechseln und von dort aus auch die Gemeinden in Bergweiler, Hupperath, Großlittgen und Eisenschmitt betreuen. Seit Mai des vergangenen Jahres ist die Stelle dort vakant. Als das Bistum ihm den Wechsel vorgeschlagen habe, habe er gerne zugesagt, obwohl in seinem Alter ein erneuter Wechsel eher ungewöhnlich ist.
An seiner neuen Wirkungsstätte ist der 61-Jährige alleine als Pastor für die etwa 4300 Seelen verantwortlich. Bei seiner bisherigen Stelle hat er sich zusammen mit zwei anderen Priestern um die Gemeinden gekümmert, zu denen neben Hetzerath auch Salmtal, Rivenich, Heckenmünster, Heidweiler, Klausen und Dreis gehören.
Er ist froh, jetzt in einem kleineren Gebiet tätig zu sein. "Da kann man die Leute noch kennen", sagt Heck.
Eines seiner Hauptanliegen bei seiner neuen Stelle ist die Vermittlung von Glaubenswissen. Da sieht er derzeit ein Defizit. "Die vielen Diskussionen rund um die Kirche haben nichts mit dem Glauben zu tun", ist der Pfarrer überzeugt. Als Beispiel nennt er das Thema Zölibat. Als einen Grund für das mangelnde Wissen sieht er die reduzierte Anzahl von Religionsstunden in den Schulen. Früher habe es vier Schulstunden gegeben, heute seien es nur noch zwei. Auch bei der Kommunion hält er eine Vorbereitungszeit von mindestens einem halben Jahr für notwendig. Manche wollten das in kurzer Zeit "möglichst billig", kritisiert er.
So will er in seiner neuen Gemeinde auch in die Schulen gehen, um dort das Wissen rund um den Glauben den Schülern nahe zu bringen. Ob das aber schon gleich im jetzt beginnenden Schuljahr klappt, kann Heck noch nicht sagen.
Für den 61-Jährigen ist es in seiner Tätigkeit als Pastor die vierte Station. Bei seiner ersten Pastorenstelle war er 13 Jahre lang in Oberkail und betreute auch Gransdorf, Gindorf und Seinsfeld mit. Danach ging er nach Kelberg für achteinhalb Jahre. Für ihn war das damals günstig, denn er war in der Nähe seiner Eltern und konnte sich um sie kümmern. Gebürtig ist Heck aus Mehren. Für 20 Monate war er dann in Hetzerath tätig.
Dabei war Priester nicht sein erster Berufswunsch. Bevor er sich zur kirchlichen Berufslaufbahn entschloss, war er elf Jahre lang als Konditor tätig. Sein Entschluss, den Beruf zu wechseln, fasste er während seiner Zeit bei der Bundeswehr.
Eine Soldatenwallfahrt nach Lourdes gab damals den Ausschlag. Dabei war er aber immer schon der Kirche sehr verbunden. "Die Sonntage in meinem Leben, an denen ich nicht in der Kirche war, kann ich noch zählen", sagt Heck.
Wenn sich Heck nicht gerade um die Schäfchen in seiner Gemeinde kümmert, dann genießt er Spaziergänge oder geht auch gerne schwimmen. Außerdem ist er gerne auf Reisen, auch in fernere Länder wie USA oder Indien. In seinem Haus umgibt er sich gerne mit alten Fotos von seinen Vorfahren und Erinnerungsstücken.
Für seine neue und voraussichtlich letzte Stelle, bevor er mit 70 in den Ruhestand geht, wünscht er sich vor allem eine positive und aufbauende Zusammenarbeit mit Kollegen und Ehrenamtlern. "Wenn man ausgebremst wird, verschleißt das Kräfte."Extra

Bei der Strukturreform im September 2011 sind im Dekanat Wittlich die vormals 13 Pfarreiengemeinschaften zu sechs zusammengelegt worden. Dazu gehören heute Wittlich St. Markus, Manderscheid St. Hubertus, Kinderbeuern Heilige Drei Könige, Landscheid St. Gertrud, Salmtal St. Martin und Traben-Trarbach St. Nikolaus. noj

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