L 56 zwischen Bausendorf und Ürziger Höhe: Eine Straße - mal top, mal miserabel!

Bausendorf/Ürzig · Die L 56 zwischen Bausendorf und Ürziger Höhe wird auf halber Strecke plötzlich zu einer gefährlichen Schlaglochpiste.

 Die L 56 wird kurz vor der Eisenbahnbrücke zu einer Holperstrecke. TV-Foto: Winfried Simon

Die L 56 wird kurz vor der Eisenbahnbrücke zu einer Holperstrecke. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"

Bausendorf/Ürzig. Norbert Eifler kennt die Strecke zwischen seinem Heimatort Bausendorf und dem Ürziger Ortsteil Ürziger Höhe wie seine Westentasche. Mehrmals pro Woche fährt er, meistens mit Ehefrau, zu Verwandtenbesuch in den Hunsrück. Über Ürzig geht es dann entlang der Mosel nach Bernkastel, und dort durch den Tunnel Richtung Morbach/Birkenfeld.

Die rund fünf Kilometer lange Strecke bis Ürziger Höhe hat es dabei in sich. Die ersten Zweidrittel sind angenehm zu fahren. Die Fahrbahn ist in einem tadellosen Zustand. Dann, kurz vor der Unterführung der Eisenbahnbrücke beziehungsweise vor der Abzweigung Richtung Kinderbeuern, muss er das Tempo deutlich drosseln, will er sein Auto nicht beschädigen. Dort beginnt eine Holperstrecke, die den Stoßdämpfern seines Fahrzeugs alles abverlangen.

Im Bausendorfer Dialekt meint Eifler leicht spöttisch: "Dat es e Stroos, wie e alt geflickt Bux." Übersetzt ins Hochdeutsche: Eine Straße wie eine alte geflickte Hose. Es handelt sich um die L 56, die teilweise sehr gut ausgebaut und sich teilweise in einem desolaten Zustand befindet. Die Fahrbahndecke des besagten Abschnitts ist schon seit vielen Jahren kaputt. Warum ist das so?, fragt er sich. Um das herauszufinden, hat er mit Vertretern der Straßenmeisterei, Kommunalpolitikern und Leuten vom Verkehrsministerium in Mainz gesprochen, beziehungsweise an sie Anfragen gestellt. Dabei hat sich herausgestellt: Das Problem ist die Eisenbahnbrücke (Strecke Trier-Koblenz), die dort über die L 56 führt. Die Deutsche Bahn will diese durch eine neue ersetzen. Aber sie weiß noch nicht wann.

Der TV hat beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier nachgefragt: Dort ist das Problem bekannt, es liegt sogar schon eine Planung und seit August 2016 Baurecht für den besagten Streckenabschnitt vor. Doch die Streckensanierung soll gleichzeitig mit dem Ersatzneubau der Brücke erfolgen. Das hätte den Vorteil, dass die Straße nur einmal voll gesperrt werden müsste, sagt der LBM. Aber wann ist es endlich soweit? Laut LBM hat die Bahn noch keine Ausführungsplanung erstellt. Die Bauzeiten für den Brückenersatzbau müssten in den Fahrplan der Bahn eingebunden werden. Deshalb könne die Maßnahme "sicher nicht vor 2019" beginnen. Und der LBM weist darauf hin, dass Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich der Bahn einige Jahre Vorlauf bedürften. Man sei mit der Bahn in Verhandlungen.

Norbert Eifler vermutet, dass bis zum Baubeginn der Brücke noch viele Jahre ins Land gehen, deshalb hofft er, dass der rund 1,2 Kilometer lange Streckenabschnitt vorher schon "geglättet", das heißt, neuen Asphalt bekommt. Doch die Hoffnung dürfte vergebens sein. Der LBM will dies zwar prüfen, verweist allerdings auf die wirtschaftliche Vertretbarkeit, da "Synergieeffekte mit einem Vorziehen eines Teilabschnitts entfallen würden".

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