Langzeitpraktikum mit guten Ausbildungschancen

Salmtal · Ein Jahr lang haben die Schüler der neunten Klassen der Realschule plus Salmtal einmal in der Woche die Schulbank verlassen, um in die reale Arbeitswelt einzutauchen. Sie absolvierten ein Praktikum in einem Betrieb. Fast alle, die Interesse hatten, bekamen auch einen Ausbildungsplatz. Bei der abschließenden Berufsmesse stellten sich auch regionale Firmen vor.

 Pascal Später (rechts) erklärt seinen Mitschülern Ruppert, Paul Tonner, Manuel Lugert, Jens Wagner (von links), was er alles während seines Praktikums gemacht hat. TV-Foto: Christina Bents

Pascal Später (rechts) erklärt seinen Mitschülern Ruppert, Paul Tonner, Manuel Lugert, Jens Wagner (von links), was er alles während seines Praktikums gemacht hat. TV-Foto: Christina Bents

Salmtal. Mit verbundenen Augen schmecken, welche Körner auf dem Brötchen sind, anhand einer Schablone ein Muster malen oder ausprobieren, wie man ein Haarfärbemittel aufträgt. All` das konnte man bei der Berufsmesse der Realschule plus in Salmtal sehen. Die Schüler der Klassen 9a und 9b haben sich einiges einfallen lassen, um den Beruf, den sie sich über ein Jahr lang einmal wöchentlich angeschaut haben, zu präsentieren.
Laura Wagner, Lehrerin und Berufskoordinatorin, erklärt: "Durch den Praxistag können die Schüler, die den Abschluss der Berufsreife anstreben, intensive Erfahrungen im Berufsleben sammeln und sich aktiv mit der Arbeitswelt auseinandersetzen."
Die Schüler entscheiden sich selbst für einen Beruf, und suchen sich dann einen geeigneten Betrieb. Laura Wagner berichtet: "Wir an der Schule haben Adressen, welche Firmen welche Berufe ausbilden und helfen bei den Vorüberlegungen. Aber anrufen und nachfragen müssen die Schüler selbst. Es ist notwendig, dass die Schule das anbietet, denn einige Kinder sind bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft auf sich alleine gestellt." Die Hälfte der Schüler entscheidet sich nach der neunten Klasse für eine Ausbildung. "Fast alle, bis auf ein oder zwei die eine Lehre anfangen wollen, kriegen eine Stelle, auch durch den Praxistag", erklärt Wagner.
Neben den Schülern, die ihre Berufe und Betriebe vorstellen, sind auch sieben Firmen nach Salmtal gekommen, um sich den angehenden Lehrlingen zu zeigen. Unter ihnen sind unter anderem die Firma Dunlop, die Kellerei Mertes und auch die Firma Bungert aus Wittlich, die Jeanette Schneider vertritt. Sie sagt: "Wir konnten in diesem Jahr nicht alle unsere Ausbildungsstellen besetzten, deshalb nehmen wir aktiv an Berufsmessen teil und gehen auch in die Schulen. Einige Schüler waren hier sehr interessiert." Anton Diederichs, Büroleiter der Firma SAG in Wittlich, erklärt: "Die Leute, die wir brauchen, wollen wir selbst ausbilden, denn die gibt es nicht auf dem freien Markt. Seit 2002 bilden wir aus und haben seitdem den Altersdurchschnitt von 58 auf 42 Jahre im Unternehmen senken können."
Die Berufsmesse der Schule findet seit sechs Jahren statt. Neben dem Praxistag arbeitet die Schule auch mit verschiedenen Firmen in festen Kooperationen zusammen. Sie veranstalten gemeinsam Bewerbertrainings, Vorträge oder organisieren Betriebsbesichtigungen.Extra

Jana Lichter: "Mir hat es gut gefallen, in den Arbeitsalltag verschiedener Berufe reinschauen zu können. Ich weiß aber noch nicht genau, welchen Beruf ich machen will. Erst einmal mache ich mit der Schule weiter." Leon Christ: "Ich habe beim Praxistag als Elek triker viel gelernt und selbstständig nach Plan eine Klingelanlage gebaut. Ich beginne jetzt meine Ausbildung im Praxisbetrieb." Pascal Später: "Ich könnte mir vorstellen, bei meinem Praxistagbetrieb, der SAG, eine Ausbildung anzufangen. Mir hat es Spaß gemacht. Aber zuerst will ich noch weiter zur Schule gehen." Vincent Guérin: "Ich durfte in meinem Betrieb von Anfang an aktiv mitarbeiten, das hat mir viel Spaß gemacht, und ich beginne jetzt auch meine Ausbildung dort im Bereich Lagerlogistik." Marina Kerz: "Ich fand es gut, dass ich mir bei dem Praxistag verschiedene Berufe ansehen konnte. Besonders gut gefällt mir der Kontakt mit den Kunden im Friseurberuf, den ich mir nicht so intensiv vorgestellt hätte." TV-Fotos (5): Christina Bents

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