Laurentiuskirmes: Hoch die (Plastik-)Becher:

Daun · Zerbrochenes Glas: Die Stadt Daun zieht Konsequenzen.

Daun (sts) Die Laurentiuskirmes in Daun, die alljährlich Anfang August stattfindet, zieht Tausende von Besuchern an. Wo viele Leute zusammenkommen, geht auch so manches zu Bruch - vor allem Glas. Allerdings hat das aus Sicht der Stadt Daun überhand genommen.
"Es besteht Handlungsbedarf, nachdem es viele Beschwerden von Anwohnern und Besuchern gegeben hat", sagt Stadtbürgermeister Martin Robrecht. So wurde entschieden, dass bei der Kirmes 2017 spülbare Plastikbecher verwendet werden sollen.
"Es wird bei Veranstaltungen in anderen Orten kaum noch Glas verwendet. Dem schließen wir uns in Daun an, um die Gefahren durch Glasbruch zu minimieren", sagt Robrecht. Und es wird ein Pfand von einem Euro auf die Plastikbecher erhoben.
Was halten die Vereine aus der Stadt, die mit ihren Ständen beim Volksfest vertreten sind, davon? Schließlich sind sie es, die die Neuerung umsetzen müssen. "Wir finden das gut", sagt Bernd Hohlweck, Vorsitzender des SC Rengen. Zwar sei zunächst etwas Kritik laut geworden, "aber können wir damit leben". Ohnehin habe der Verein schon länger glasfrei befürwortet.
Volle Zustimmung kommt vom Reit- und Fahrverein Daun. "Wir haben schon so häufig erlebt, dass nachts die Gläser einfach weggeworfen wurden", berichtet die Vorsitzende Vera Maas-Lehmberg. "Das ist wirklich gefährlich, und es hat ja auch schon Verletzungen gegeben. Wir finden, es nun mit den Bechern aus hochwertigem Kunststoff zu versuchen, ist eine machbare Lösung. Mal schauen, wie es ankommt."
Frank Wieber, Vorsitzender des TuS Daun, begrüßt, dass es gelungen ist, "alle, die Getränke anbieten, unter einen Hut zu bekommen. Sie werden die gleichen Becher verwenden, eine Einheitlichkeit ist also gewährleistet." Auch auf einheitliche Preise (1,50 Euro für den 0,25-Liter-Becher Bier) habe man sich verständigt.
"Manch einer wird sich beschweren, aber woanders ist das, was nun während der Laurentiuskirmes praktiziert wird, doch längst Standard. Ich denke, es wird funktionieren", lautet die Einschätzung von Johann (Hennes) Strunk, Geschäftsführer des SV Neunkirchen-Steinborn.
Für den Stadtbürgermeister ist die Vorgabe für 2017 nur der erste Schritt. "Denn es wird ja weiter beispielsweise Stubbi-Flaschen geben", sagt Robrecht. "Wir werden das beobachten und schauen, wie wir künftig damit verfahren."
Neben dem Einstieg in die glasfreie Kirmes gibt es auch ein aktualisiertes Sicherheitskonzept. Ein Teil davon ist bereits im vergangenen Jahr umgesetzt worden. Feuerwehr und Rotes Kreuz hatten schon länger auf ein neues Konzept für den Laurentiusmarkt gedrungen. Er ist seit jeher ein Publikumsmagnet und findet traditionell zum Abschluss der Kirmes statt.
Die vorgeschriebene 3,50 Meter breite Rettungsgasse wird eingehalten, was im vergangenen Jahr zunächst für etwas Aufregung vor allem bei den Marktleuten gesorgt hat. Sie fürchteten, dass es nicht mehr genug Ausstellungsfläche für alle Interessenten geben werde.
Extra: HÖHEPUNKTE DER LAURENTIUSKIRMES


Los geht es am Samstag, 5. August, auf dem Laurentiusplatz. Die offizielle Eröffnung mit dem traditionellen Fassanstich, vollzogen von Stadtbürgermeister Martin Robrecht und musikalisch begleitet vom Musikverein Daun, ist um 15 Uhr. Höhepunkt des ersten Kirmestags ist wie immer das Feuerwerk, das um 22.30 Uhr beginnt. An allen Tagen wird ein musikalisches Programm auf dem Laurentiusplatz geboten. Am Dienstag, 8. August, ist Familientag mit ermäßigten Preisen. Den Abschluss bildet am Mittwoch, 9. August, der große Laurentiusmarkt.

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