Lehrer löst ungewollt Amokalarm am Cusanus-Gymnasium aus

Wittlich · Bange Minuten am Wittlicher Cusanus-Gymnasium: Am gestrigen Montag um 11.40 Uhr ist versehentlich per Notfall-Mobiltelefon ein Amokalarm abgesetzt worden. Die Technik muss wohl noch verbessert werden.

Wittlich. Als die Schulklingel ungewöhnlich lange läutet, schließt die Lehrerin die Tür des Klassenzimmers ab. "Langsam haben wir Angst bekommen und uns an die Wand gekauert", erzählt eine Oberstufenschülerin des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich. Es sei mucksmäuschenstill in der Schule gewesen. Nach einigen Minuten habe dann plötzlich jemand an der Tür gerüttelt, aber zunächst nichts gesagt. Lehrer und Schüler durchlebten Schrecksekunden, bis klar war: Es war nur ein Fehlalarm.

Wie sich schnell herausstellte, hatte ein Lehrer versehentlich von seinem Notfall-Mobiltelefon aus einen Amokalarm ausgelöst. Um 11.40 Uhr sei der Alarm abgesetzt worden, teilte die Polizei mit. Automatisch werden dann Kollegen, Polizei und Schulaufsicht benachrichtigt. Wahrscheinlich sei an dem besagten Handy die Tastensperre ausgeschaltet gewesen, und der Lehrer hat versehentlich die Notfalltaste berührt, vermutet der stellvertretende Schulleiter Helmut Schlösser, der sich selbst mit seiner Klasse eingeschlossen hatte.

Viele Schüler und auch Lehrer bekamen von dem Vorgang gar nichts mit, weil sie sich wegen der laufenden Projektwoche nicht im Schulgebäude aufhielten. In den Augen Schlössers ist es zwar ein "ärgerlicher Vorfall, der für manche sicher auch Angst einflößend war", aber er habe gezeigt, dass man die Technik nochmal überdenken müsse. Ein Problem sei, dass viele der Handys zwar über die Osterferien an den Aufladestationen angeschlossen waren, doch wegen technischer Probleme hätten sich nicht alle Akkus aufgeladen.

Nach Auskunft von Polizeisprecher Jürgen Riemann waren nach der Alarmierung zehn Beamte an Ort und Stelle. Die Reaktion der Lehrer sei vorbildlich gewesen, alle hätten sich an die Absprachen gehalten.

Es war der vierte Amok-Fehlalarm an einer Schule im Landkreis seit Einführung des Amok-Alarmierungssystems per Handy. Zwei hatten sich an der Kurfürst-Balduin-Realschule, einer an der Berufsbildenden Schule ereignet, teilte die Kreisverwaltung mit. Probleme mit den Ladestationen seien ihr zwar noch nicht bekannt, die Verwaltung werde sich deshalb aber mit der Schule in Verbindung setzen und bei Bedarf Abhilfe schaffen. Insgesamt wurden die kreiseigenen Schulen für 125 000 Euro mit 700 Notfall-Mobiltelefonen ausgestattet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort