Natur Linden sorgen für Unmut im Wallfahrtsort

In der Trierer Straße in Klausen stehen seit rund 30 Jahren 20 Lindenbäume. Ein Teil davon soll weg, wenn es nach den Anwohnern geht.

„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum: Ich träumt` in seinem Schatten so manchen süßen Traum,“ so heißt es in einem alten Volkslied. Die 20 Lindenbäume in der Trierer Straße bescheren den Anwohnern aber keine süßen, sondern eher unschöne Träume. Die Anwohner fürchten um ihre Sicherheit.

Deshalb waren die Bäume nun  Thema in der Gemeinderatssitzung, zu der rund zehn Anwohner gekommen waren. Ihnen gab der Gemeinderat Gelegenheit, sich zu äußern. Eine Anwohnerin meinte: „Dass Bäume Laub abwerfen, und nach starkem Wind mal Ästchen herunterkommen, ist klar. Aber bei diesen Bäumen habe ich nach dem letzten etwas stärkeren Wind mehrere Schubkarren Holz aufgesammelt.“ Ihr Fazit: „Da stimmt was nicht.“

 Eine weitere Anwohnerin klagte,  die Mauer zwischen zwei Grundstücken sei von einem Baum stark geschädigt. Zudem gab es in der Trierer Straße in den vergangenen Jahren schon drei Rohrbrüche. Die Ursache, so vermuten die Hausbesitzer, seien die Wurzeln der Linden, die mindestens 30 Jahre alt sind.

Ratsmitglied Edmund Kohl erklärte: „Die Bäume sind damals von einem Landschaftsarchitekten gepflanz worden, der dafür bekannt war, dass er gerne und viele Bäume setzt. Es sind inzwischen einige Problembäume dabei, die sich beispielsweise gabeln und bei denen in den nächsten Jahren die Sicherheit vielleicht nicht mehr gewährleistet ist.“ Ihm antwortete Ratsmitglied Hubert Hoffmann: „In der Trierer Straße stehen noch einige Bäume, die schon da waren, lange bevor die Straße vor 30 Jahren gemacht worden ist. Das sind Urbäume. Bei der Straßensanierung sind weitere Bäume ergänzt worden.“

Kurt Berg bestätigte dies. Schließlich schaltete sich Ortsbürgermeister und Revierförster Alois Meyer ein, der im Ort und auch in einigen Gemeinden der Umgebung Baumkontrollen ausführt. Er sagte: „Ich muss mich jetzt mal vor die Bäume stellen. Also Laub ist für mich kein Argument, einen Baum zu fällen. Immer wieder möchten Anwohner, dass Bäume vor ihrem Grundstück gefällt werden, da muss nach klaren Richtlinien vorgegangen werden, sonst geht der Baumbestand im Dorf nur noch in eine Richtung, und zwar nach unten.“

Zudem betonte er, dass die Bäume in der Trierer Straße jedes Jahr kontrolliert würden, und als „sicher“ eingestuft worden seien. Ferner brachte Meyer auch die Kosten für eine Fällung ins Spiel. „Da muss eine Spezialfirma ran, wegen der Bebauung, und der Stumpf müsste rausgefräst werden, damit ein neuer Baum hingesetzt werden kann. Das sind schon erhebliche Kosten.“ Dazu, wer diese Kosten zu tragen hätte, sagte er nichts. Ratsmitglied Ede Gansen wurde hier hellhörig. „Warum müssten da wieder Bäume hin? Meiner Meinung nach gehören Bäume in den Wald und nicht bei den Leuten vor die Tür.“

Schließlich wollten die Anwohner wissen, wer für die Schäden aufkommt, beispielsweise an den Mauern. Das wusste man im Rat nicht. Schließlich einigte man sich auf einen Termin im Januar, bei dem ein Baumsachverständiger  und ein Fachmann der Verbandsgemeindewerke vor Ort sein werden.

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