Macht Fluglärm krank?

Spangdahlem · Spangdahlem (cha) Fluglärm ist in der Eifel immer noch ein Aufregerthema. Das machen die Reaktionen auf einen Facebook-Post von vergangener Woche deutlich.

Wir haben auf der Seite der Bitburger Redaktion vermeldet, dass Kampfjets von der Air Base Spangdahlem über der Eifel Übungen fliegen (der TV berichtete). Inzwischen ist es am Himmel wieder still geworden und auch die Diskussion hat sich abgekühlt. Zuvor wurde der Beitrag rund 40 Mal kommentiert. Dabei ging es bald nicht mehr nur um den Krach, sondern um die Präsenz der Amerikaner in der Region im Allgemeinen. Den meisten Zuspruch, etwa 45 Gefällt-Mir-Angaben, hat ein Post von Chris Neyses bekommen. Er schreibt: "Hier wird ja nur rumgeheult! Warum bezieht ihr ein Haus oder eine Wohnung in der Umgebung, wo man genau weiß, dass da Kampfjets fliegen?"
Mit dieser Meinung ist er nicht allein. So mancher holt aber auch weiter aus, verweist auf die Vorteile, die der Flugplatz für die Region bringt. "Ohne die Base wäre die Gegend tot!", meint die eine, ein anderer: " Ohne die Amis in Spangdahlem (und zuvor in Bitburg) wäre ein bedeutender Wirtschaftsfaktor nicht vorhanden." Nicole Burchess findet sogar: "Ohne Fluglärm würde was fehlen."
Das sieht Andreé Labeta ganz anders: "Ich wohne kurz vor Spangdahlem und es ist kaum auszuhalten."
Die meisten Kommentatoren scheinen aber der Ansicht zu sein, dass man sich mit dem Lärm eben abfinden muss. Dafür genieße die Region ja auch Vorzüge durch die Base. An ihr hängen Arbeitsplätze. Viele Hauseigentümer vermieten Wohnungen an die Soldaten. Und außerdem sicherte die US-Air-Force ja auch den Frieden.
Nur zwei Nutzer fordern unter unserem Post, dass die Amerikaner sich aus der Eifel zurückziehen sollten. Einer von ihnen ist Ulli Pesch; ""Eigentlich sollen wir ja seit 1990 wieder ein souveränes Land sein. Die Amis haben hier nichts mehr verloren." Eine Studie des Berliner Charité hat Ende April diesen Jahres eine neue Studie veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Fluglärm und Gesundheit. Dabei fand ein Team aus sieben Experten heraus, dass Menschen, die dem sogenannten militärischen Tieffluglärm ausgesetzt sind, mehr Stresshormone ausschütten. Bei Kindern könne das auch zu Hyperaktivität führen. Thesen, wonach der Krach für Krebserkrankungen verantwortlich ist, konnten die Wissenschaftler nicht bestätigen. Belastbare Ergebnisse zur Wirkung des Lärms auf Kinder im Mutterleib ergab die Studie nicht.

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