"Max der Regenbogenritter" soll Lust am Instrumentenspiel wecken
Wittlich · Die Musikvereine aus Altrich, Großlittgen und Lieser teilen sich den Förderpreis der VVR Bank für das Jahr 2012. Die Jury prämierte ihre Musikprojekte, bei denen alle drei auf die Kooperation mit Grundschulen und Kitas gesetzt hatten. So versuchen sie, bei dem dringend gesuchten Nachwuchs schon früh Lust auf den Instrumentalunterricht zu wecken.
Wittlich. "Ein Verein ohne Jugendarbeit fährt irgendwann gegen die Rampe", damit verrät Franz Gerd Schmitz vom Kreismusikverband kein Geheimnis. Und weil jeder weiß, dass in der Jugend die Zukunft liegt, gibt es seit fünf Jahren auch den Förderpreis der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG (VVR Bank), mit dem die Genossenschaftsbank die Musikvereine im Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich unterstützt.
Für das Jahr 2012 wurden am Freitag die Gewinner ausgezeichnet. Drei Musikvereine teilen sich die 2000 Euro Preisgeld. Auf den ersten Platz wählte die Jury den Musikverein Altrich für sein gemeinsames Musicalprojekt "Tuishi pamoja" mit Grundschule und Kita. Der Musikverein ging gezielt auf die Einrichtungen zu. "Wie erhoffen uns, die Kinder zu begeistern und dadurch Nachwuchs zu gewinnen", so Johannes Kappes. Die 800 Euro Preisgeld möchte der Verein in Freizeitaktivitäten für seine jugendlichen Mitglieder stecken. Der Verein spürt, wie wichtig die Jugendarbeit ist: "Wir haben unter dem demografischen Wandel zu leiden", sagt Kappes und spricht damit ein generelles Problem der Vereine an, das durch die Ganztagsschulen noch verschärft werde, ergänzt Hans-Georg Weber vom Musikverband. Der Verband arbeite an Ideen, wie er darauf reagieren kann.
Der Musikverein Großlittgen ist ebenfalls mit einem Projekt ins Rennen gegangen, das dazu dienen sollte, Nachwuchs an Land zu ziehen. Ein interaktives Mitmach-Musical, bei dem der Musikverein die Musik beisteuerte und die Grundschule für den Gesang zuständig war, sollte Lust auf Musikunterricht machen. Das Musical "Max der Regenbogenritter" wählte der Verein, weil es sich thematisch um Instrumente dreht. Die Instrumentenkunde wurde zusätzlich beim Basteln von Trommeln und Trompeten vertieft. Das Preisgeld steckt der Verein in die Anschaffung von Noten und Instrumenten.
Der MV Lieser war als einziger der Preisträger zum ersten Mal dabei. Er ging mit einem Gospelkonzert in der heimischen Kirche ins Rennen. Auch dies war eine Kooperation mit der Grundschule und ein voller Erfolg, erinnert sich die zwölfjährige Leonie Schmidt, die Schlagzeug lernt. "Das ganze Dorf hat zugeguckt." Sie kann sich dank des Preisgeldes auf ein Probenwochenende im Herbst freuen. sysExtra
Womit sich die Vereine bewerben können, hat die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG festgelegt. "Prämiert werden zukunftsweisende Ausbildungskonzepte und besondere Jugendprojekte im musikalischen und im außermusikalischen Bereich, die dazu dienen, den musikalischen Nachwuchs zu erhalten und zu fördern sowie den Zielen der Jugendordnung der Kreismusikjugend Bernkastel-Wittlich entsprechen." Die Auszeichnung wird seit 2008 jährlich verliehen. Gerade wurde das Sponsoring für die kommenden drei Jahre verlängert. Das Preisgeld beträgt 2000 Euro, die unter den Preisträgern aufgeteilt werden können. Über die Gewinner entscheidet eine fünfköpfige Jury aus Vertretern des Kreismusikverbands Bernkastel-Wittlich, der Kreismusikjugend Bernkastel-Wittlich, der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich, ein vom Kreismusikverband berufener Sachverständiger und ein Vertreter der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG. sys
