Maxi-Maßnahme für Minigolf

Keine Bälle werden auf Wittlichs Minigolf-Anlage seit einem Jahr geschlagen. 2010 ist die Saison wegen einer Sanierung des Platzes ausgefallen. Ganz fertig sind die Arbeiten immer noch nicht. Aber ab Mai soll die Anlage wieder bespielbar sein.

 Bauarbeiten am Wittlicher Minigolfplatz.

Bauarbeiten am Wittlicher Minigolfplatz.

Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Wie im Winterschlaf nach einer kompletten Sommerpause sieht Wittlichs Minigolfplatz aus und nicht nach 93 000 Euro Investition: Laub bedeckt die Bahnen, dazwischen lagern als Überreste von 2010 begonnenen Arbeiten weiße Plastikeimer und Metallbehälter, alte Platten liegen in kleinen Stapeln herum, dazwischen türmen sich Maulwurfshügel. Trostlos und verlassen wirkt derzeit die Anlage vor dem Vitelliusbad, die die Stadt seit einem Jahr auf Vordermann bringen lassen will.

"Wir sanieren für Sie die Minigolfanlage" informiert das Schild auf dem dunklen Holz des Kassenhäuschens mit der verblichenen Eis-Werbung. Irgendwie hat es nicht geklappt, die Sanierung abzuschließen, deshalb blieb der Platz 2010 komplett geschlossen. Das soll sich ändern. "Die Minigolfanlage soll für die Saison 2011 - Mai bis Oktober - wieder zur Verfügung stehen", sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Und der alte Pächter (bis 2009) soll der neue sein: Wolfgang Werner. "Der Vertrag wird zurzeit ausgearbeitet", sagt Jacoby.

Arbeit auf dem Platz steht auch noch an. Die Meinung des Ex-Pächters war dabei nicht gefragt. "Städtische Baumaßnahme", nennt Ulrich Jacoby das Ganze und erklärt auch, warum Wolfgang Werner nicht eingebunden war und ist: "Zum Zeitpunkt der Planung und Ausführung gab es keinen Pächter, deshalb konnte auch keine Abstimmung stattfinden."

Insgesamt geht es um eine Investition von 93 000 Euro. 63 000 Euro trägt die Stiftung, die Stadt rund 30 000 Euro. "Hiervon wurden rund 20 000 Euro für Zaunanlagen, Erneuerung der Hindernisse und Abbruchmaßnahmen benötigt", sagt Jacoby.

Blickt man über die niedrige Hecke, die das 3900 Quadratmeter große Gelände einfasst, kann man als Laie nicht erkennen, wohin das Geld geflossen ist oder noch fließen soll. Allerdings haben die Bahnen mittlerweile ringsum eine neue Reling. Auf die Frage, was denn noch alles zu tun sei, antwortet Ulrich Jacoby: "Die Randbefestigung als sogenannte Bewegungsfläche an je einer Bahnseite und die Verbindungen zwischen den einzelnen Bahnen sowie die Schlussbeschichtung der Spielbahnen in roter Farbe." Diese Beschichtungen sind ein Grund für das Stocken des Projekts. Der Pressesprecher der Stadtverwaltung erklärt: "Die Beschichtungsarbeiten sind extrem witterungsabhängig. Die Temperatur darf nicht unter zehn Grad Celsius und nicht über 20 Grad Celsius sein, außerdem darf bei der Auftragung der Beschichtung keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Bahnen erfolgen und es darf wenigstens 24 Stunden nach der Beschichtung nicht regnen. Diese Faktoren lagen während der Bauarbeiten im letzten Jahr nicht vor." Kurz: Das Wetter war schuld daran, dass es mit dem Platz nicht voranging. In der vergangenen Minigolf-Saison, die keine war, sei er immer wieder angerufen und gefragt worden, wann man denn wieder Minigolf in Wittlich spielen könne, sagt Wolfgang Werner: "Ich wusste ja selbst nicht, wann der Platz fertig ist und konnte nur resigniert sagen: Ja, ja, das wird schon."

In diesem Jahr soll es soweit sein. Was er selbst als erstes machen will, steht fest: "Ich muss die Wiese neu einsähen. Da wo jetzt die Platten liegen, wächst ja nichts mehr."

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