Mehr Wildunfälle, weniger Verletzte

1686 Verkehrsunfälle mit einem Toten, 41 schwer und 197 leicht Verletzten listet die Jahresstatistik der Polizeiinspektion Wittlich fürs vergangene Jahr auf. Positiv aus Sicht der Polizei ist, dass es im Vergleich zum Vorjahr 40 Verletzte weniger gibt.

Wittlich. Zu schnell unterwegs, zu wenig Abstand, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren oder beim Passieren von Kreuzungen und Einmündungen: Das sind die Hauptunfallursachen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wittlich (siehe Extra). Als Auffälligkeit im Jahr 2010 gilt der Spitzenwert von 431 Wildunfällen und 66 Unfällen wegen Schnee- und Eisglätte. 2009 waren es nur 28.

Zahl der Unfallfluchten ist gleichgeblieben



Am Steuer saß manches Mal jemand, der nicht hätte fahren dürfen. "Im Jahresdurchschnitt betrachtet musste täglich ein Verkehrsteilnehmer mit einer polizeilichen Maßnahme wegen Alkohol- oder Drogen belegt werden", teilt Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter der PI Wittlich, mit: "Insgesamt wurden 191 Alkoholdelikte, 102 Drogendelikte im Rahmen von Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren verfolgt. Außerdem wurden 52 Führerscheine und Autos vor Fahrtantritt sichergestellt, weil die Fahrerin oder der Fahrer angetrunken waren." Bei Unfällen betrunken waren 33 Verkehrsteilnehmer, drei standen unter Drogen. Gleichgeblieben ist die Zahl der Unfallfluchten mit 230. Die Aufklärungsquote liegt bei 50 Prozent.

Als Risikogruppe gelten weiterhin Fahrer im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Sie waren an 504 Unfällen beteiligt, dabei wurden 110 junge Menschen verletzt. Bei älteren Fahrern gibt es einen Rückgang: Waren 2009 noch 252 Senioren an Unfällen beteiligt, waren es 2010 noch 222. Gesunken sind Unfälle mit Zweirädern vom Mofa bis zum Motorrad von 57 auf 51, dabei gab es 39 Verletzte. Neben den Ursachen, Verletzten und Beteiligten listet die Statistik auch die Orte, an denen es besonders oft kracht. Sie gelten als Unfallhäufungsstellen, wenn sich dort fünf und mehr Unfälle gleichen Typs ereignen. Als auffällige Straßen und Strecken nennt Jürgen Riemann:

Die L 64 bei Wallscheid. Dort gab es in den vergangenen drei Jahren mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten.

Auf der K 35 vor Bengel stürzten in einer Kurve drei Motorradfahrer. Mit einer Kurvenbeschilderung hofft die Polizei, dass diese Stelle für die kommende Motorradsaison "entschärft" sein dürfte.

In Wittlich kam es beim Herausfahren von der Koblenzer Straße auf die Kalkturmstraße Straße im Jahre 2010 zu fünf Unfällen, diese Häufungsstelle ist neu.

Durch einen Unfall mit Verletzten am Jahresende zählt die Friedrichstraße in Wittlich in ihrem Gesamtverlauf als "Unfallhäufungslinie". In den vergangenen drei Jahren gab es dort fünf Unfälle mit sechs Verletzten. In vier Fällen waren Radfahrer beteiligt.

Die Polizei will die kritischen Stellen allesamt auf mögliche bauliche Veränderungen, andere Beschilderung oder Verbesserung der Sicht prüfen. Durch solche Verbesserungen konnten vier ehemals gefährliche Stellen soweit verändert werden, dass auf ihnen 2010 kein Unfall mehr passierte, so Jürgen Riemann. An sieben weiteren Unfallhäufungsstellen sei es 2010 "zu merklich weniger Unfällen" gekommen. ExtraPolizeiinspektion (PI) Wittlich: Die PI Wittlich ist zuständig für die Stadt Wittlich, die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Manderscheid und Kröv-Bausendorf mit den Ortschaften Bausendorf, Bengel, Diefenbach, Flußbach, Hontheim, Kinderbeuern, Willwerscheid. Die Gesamtfläche des Arbeitsgebietes beträgt rund 526 Quadratkilometer. Dazu gehören rund 750 Kilometer klassifizierte Straßen (Autobahnen, Bundesstraßen, Land- und Kreisstraßen, Teile der Innerortsstraßen). 2009 zählte die PI Wittlich 1695 Verkehrsunfälle, 2010 waren es mit 1686 neun weniger. Davon ereigneten sich 859 (2009: 894) innerhalb von Ortschaften und 827 (801) außerhalb. Die Zahl der Kinderunfälle ging von 22 auf 14 zurück, die Zahl der verletzten Kinder von 23 auf 14. Die Zahl der verletzten oder beteiligten Fußgänger reduzierte sich von 19 auf 13. (sos)

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