Meinungen Viel Raum für Ideen zur Stadtentwicklung

Wie Ideen von Stadtpolitikern an der Wirklichkeit scheitern, dafür ist die Geschichte des mittlerweile als provisorischer Parkplatz genutzten Grundstücks in Wittlichs Karrstraße Paradebeispiel. Und wie geht's weiter? Parkplatz auf Dauer oder Verkauf und Bebauung stehen zur Debatte.

Wittlich. Im Schatten von St. Markus mitten in der Stadt liegt ein 2900 Quadratmeter großes Grundstück. Das ist viel Platz für Ideen. Viele Ideen sind allerdings für dieses Gelände bereits gescheitert: Schon Anfang der 90er Jahre sollte dort ein neues Rathaus entstehen, allerdings stand dort noch die alte Markusschule. 1994 hieß es: Sie kann abgerissen werden. Im selben Jahr noch dann: Kommando zurück. Der Denkmalwert ist zu hoch. Adieu Rathausneubau: Die Verwaltung zog aus Containern im Talweg ins Stadthaus.

Aus dem "Markus-Center" wurde nichts



1995 wünschte der Stadtrat einen Investorenwettbewerb: Das Objekt sollte verkauft werden. Es tat sich nichts, auch wenn Ende 1997 ein Interessent eine neunmonatige Optionszeit bekam. Anfang 1999 wollte das Koblenzer Sozialplanbüro "Soplan" dort barrierefreie Wohnungen für Behinderte und Senioren bauen. Anfang 2000 dann die Neuigkeit: Die Schule darf doch abgerissen werden. Im März 2001 verschwand die ehemalige Volksschule unter Protesten der Denkmal-Liebhaber. Die Koblenzer Bauträgergesellschaft Cobau plante einen viergeschossigen Neubau nebst Tiefgarage. Mitte 2001 dann die Nachricht: Cobau hat Vermarktungsprobleme: Aus dem "Markus-Center" mit Läden, Büros, Praxen, Platz für betreutes Wohnen wurde nichts. Der Platz lag brach. Seine, wie es damals hieß, "Bomben trichter-Optik" seit dem Abriss störte. Im Frühjahr 2002 wurde das Grundstück zum provisorischen Parkplatz, wieder war von zwei Interessenten die Rede. 2003 plante eine Saarbrücker Firma, die eine Seniorenresidenz plant. Auch das klappte nicht. Die CDU brachte einen Rathausneubau an dieser Stelle wieder ins Spiel. Im Januar 2009 war es auch damit vorbei: Wenn neues Rathaus, dann neben Wittlich-Land in der Kurfürstenstraße, so die Marschrichtung. Daraufhin stellt die FWG den Antrag, den Platz umzugestalten, aber zum Parken zu erhalten.

Passiert ist seither nichts. Und jetzt? Wie geht es weiter? Bleibt das Provisorium Parkplatz oder was wollen die im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen?

Welche Vorstellungen haben die TV-Leser? Was könnte mit dem städtischen Grundstück Karrstraße passieren, das seit zehn Jahren Raum für städtebauliche Ideen bietet? Mailen Sie uns Ihre Meinung, möglichst kurz gefasst, an: mosel@volksfreund.de. Bitte Namen und Wohnort nicht vergessen.

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