Landwirtschaft Deutliche Worte zum Thema Wolf - Bauern- und Winzernverband warnt

Wittlich (hpl) Seit rund 200 Jahren wurden in Deutschland keine Wölfe mehr aufgefunden, die Vieh- und Landwirtschaft hatte sich in diesen Jahren darauf eingestellt. Seit der Jahrtausendwende wurden Wölfe wieder gesichtet.

Michael Horper vom Bauern- und Winzernverband: Keine Wölfe in Deutschland
Foto: Michael Nell

Nach Informationen der Bundesregierung leben mittlerweile in sieben Bundesländern im Osten 73 Rudel, im vergangenen Jahr wurden demnach 266 Welpen registriert.

Ob der Wolf in die Kulturlandschaft Deutschlands, die aus Wäldern und Nutzflächen besteht und eng besiedelt ist, überhaupt passt, wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert.

Manche Umweltschützer wollen ihn wieder in Deutschland ansiedeln. Das könnte sich aber langfristig auf Vieh- und Landwirtschaft auswirken, bemerkte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau auf der Dreikönigstagung des Verbands in Wittlich dazu und findet deutliche Worte: „Diese Willkommenskultur, was den Wolf anbelangt, ist das typische Zeichen, wie unsere Gesellschaft denkt und tickt. Wenn der Wolf hier heimisch wird, wird es keine Ziegen- und Schafhalter und keine Halter von Mutterkühen mehr geben. Die Gesellschaft muss sich entscheiden, ob sie die Landwirtschaft erhalten will.“

Hintergrund der Kritik sind Fälle, in denen Wölfe Schafherden überfallen und getötet haben. Sicherheitseinrichtungen für diese Fälle gibt es bislang noch nicht, da der Wolf ausgerottet war. Deren Anschaffung wie etwa Zäune und das Halten spezieller Wolfshunde ist für viele Viehhalter nicht finanzierbar. Horper warnt: „Dass der Wolf ein ,liebes’ Tier ist, wage ich zu bezweifeln.“

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