Milder Winter, geringer Streusalzverbrauch

Bernkastel-Wittlich · Auch wenn der Frühling nur schleppend in Gang kommt, die Zeit von Glatteis und Schnee ist höchstwahrscheinlich vorbei. Die Straßenmeistereien im Kreis Bernkastel-Wittlich ziehen Bilanz: Der Verbrauch von Streusalz war im Vergleich zum Vorjahr gering. Außerdem gibt es erhebliche regionale Unterschiede.

Bernkastel-Wittlich. Von O bis O besagt die Faustregel: Winterreifen sollten von Oktober bis Ostern aufgezogen sein. Allerdings ist Ostern dieses Jahr sehr früh gewesen. Gänzlich ausgeschlossen ist es also nicht, dass im April wegen Schnee- und Eisglätte noch Winterreifen gebraucht werden.3060 Tonnen


Allerdings wird das wechselhafte Aprilwetter nicht mehr viel am Streusalzverbrauch der Straßenmeistereien im Kreis Bernkastel-Wittlich ändern: Insgesamt hat die Masterstraßenmeisterei (MSM) Wittlich in diesem Winter 3060 Tonnen Streusalz verbraucht.
Davon haben die Straßenmeisterei Wittlich 620 Tonnen, die Straßenmeisterei Bernkastel 1100 und die Straßenmeisterei Manderscheid 1340 Tonnen verbraucht.
Die Autobahnmeisterei Wittlich hat 1300 Tonnen verbraucht. Einen ähnlichen Verbrauch an Streusalz hatten die Straßenmeistereien auch im vorletzten Winter 2013/2014. Im Vergleich zum vergangenen Winter 2014/2015 fällt der aktuelle Streusalzverbrauch allerdings gering aus: Vor einem Jahr verbrauchte die Straßenmeisterei Wittlich 1800 Tonnen Streusalz, die Meisterei Bernkastel 2820 Tonnen und die Straßenmeisterei Manderscheid sogar 2910 Tonnen.
Die großen regionalen Unterschiede sind laut Klaus Wagner, Landesbetrieb für Mobilität (LBM) Trier, auf die verschiedenen klimatischen Verhältnisse zurückzuführen. Deswegen würden die Meistereien Bernkastel mit dem Hunsrück rund um Morbach sowie Manderscheid mit den Höhenlagen der Eifel wesentlich mehr Winterdiensteinsätze fahren als die Straßenmeisterei Wittlich, deren Straßen überwiegend im Moseltal lägen.
Doch nach welchen Kriterien entscheiden die Straßenmeistereien überhaupt, wann sie mit dem Streufahrzeug ausrücken? Wagner: "Die Straßenmeistereien werden vom Deutschen Wetterdienst mit besonderen Wetterprognosen versorgt, die Rückschlüsse auf den Straßenzustand und die erforderlichen Winterdiensteinsätze zulassen."
Bei Bedarf würden außerdem in den frühen Morgenstunden Kontrollfahrten durchgeführt, um den Straßenzustand an besonders kritischen Stellen nochmals zu überprüfen.
"Soweit erforderlich kann dann rechtzeitig vor Einsetzen des Berufsverkehrs der Winterdienst eingeleitet werden." Außerdem unterhält der LBM Trier eine Glättemeldeanlage an der Bundesstraße 327 bei Morbach. Eine Sonde in der Fahrbahn liefert an die Anlage Informationen über Temperatur und Zustand der Fahrbahn und misst den Gefrierpunkt, der für das Risiko einer Straßenglätte entscheidend ist. Zum Streuen nutzen die Straßenmeistereien Feuchtsalz.Mit Sole angefeuchtet


Wagner: "Streusalz wird von den Herstellungsbetrieben als Trockensalz angeliefert. Dieses Trockensalz wird dann im Streuautomaten vor dem Ausbringen mit Sole angefeuchtet." Feuchtsalz verwehe nicht so leicht und hafte besser auf der Fahrbahn als Trockensalz.
Das Feuchtsalz wurde übrigens im Jahr 1971 von Anton Bauer, dem damaligen Leiter der Autobahnmeisterei in Kaisers esch, erfunden.
Das übriggebliebene Streusalz wird vom LBM trocken gelagert und im nächsten Winter weiterverwendet. Wegen des milden Winters und den entsprechend geringeren Winterdiensteinsätzen konnte das Personal laut Angaben von Klaus Wagner für andere Arbeiten eingesetzt werden: "Besonders zu erwähnen sind hierbei Baumpflege- und Gehölzschnitte sowie Unterhaltung von Straßenentwässerungseinrichtungen." jwa

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