Kaum ein Sport hat in den vergangenen Jahren so viele Anhänger hinzugewonnen wie der Dart-Sport. Das Geschicklichkeits- und Präzisionsspiel, bei dem mit Pfeilen (Darts) auf eine runde Scheibe geworfen wird, erlebt einen ungeheuren Boom: Top-Stars wie Phil Taylor, Michael van Gerwen oder Gary Anderson verdienen inzwischen Millionen. Und auch in der Region versuchen immer mehr Menschen, die Pfeile aus einer Entfernung von 2,37 Meter ins richtige Feld zu werfen. Der 1997 gegründete Verein DC Gäßestrepper hatte seinerzeit zehn Mitglieder, inzwischen sind es 35. Darunter ist auch Alina Laufer aus Schönecken (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Die gelernte Zootierpflegerin spielt erst seit knapp einem halben Jahr Dart. Das entscheidende Datum war der 22. September 2015. Sie weiß es deshalb so genau, weil sie an diesem Tag ihren Freund kennengelernt hat. Und der ist kein Geringerer als Madars Razma, derzeit Nummer Sieben in der Weltrangliste der World Darts Federation (WDF). Razma besuchte in Wallersheim, ebenfalls Eifelkreis Bitburg-Prüm, einen Freund. Zufällig war auch Alina Laufer an dem Abend dabei. Alles Weitere ergab sich dann. Inzwischen begleitet die 21-Jährige, die in Teilzeit in einem Prümer Restaurant arbeitet, ihren Freund auf große Turniere. Vom 2. bis 10. Januar waren sie in Frimley in England, wo Madars an den Lakeside World Professional Darts Championships teilnahm. Der junge Lette, dreifacher Sieger der Lettland National Championships, konnte sich noch in der ersten Runde durchsetzen, musste sich dann aber geschlagen geben. Alina spielte vor wenigen Tagen ihr erstes Turnier in den Niederlanden bei den Dutch Open, schied im Doppel allerdings in der ersten Runde aus. Mindestens drei Stunden trainiert sie täglich, oft zusammen mit dem Luxemburger Spitzenspieler Steven Miles. "Dart ist ein Sport, den man mit aller Leidenschaft betreibt oder gar nicht", sagt die junge Frau. Sie ist fasziniert von dem ganzen "Drumherum", den vielen "verrückten" Fans und der ausgelassenen Stimmung in den großen Veranstaltungshallen. Von England und Holland zurück nach Wittlich. Dort zeigte Madars Razma sein ganzes Können. Dreimal hintereinander in das Tripel-20-Feld zu treffen und damit die Maximal-Punktzahl von 180 zu erreichen, ist für jeden Dart-Spieler das größte Ziel. Alina Laufer hat das noch nicht geschafft. Ihrem Freund Madars hingegen gelang dies beim zweistündigen Training im Wittlicher Billard-Café gleich acht Mal. Der Vorsitzende des DC Gäßestrepper Jürgen Plein - Gäßestrepper hieß die Kneipe in Bombogen, wo sie zu Beginn spielten - Jürgen Plein, freut sich über das immer größer werdende Interesse. Inzwischen treten drei Mannschaften für die Gäßestrepper an, zwei in der EHM-Liga und eine in der Landesliga. Spielort ist seit September 2015 das Billard-Café in der Kurfürstenstraße in Wittlich. Dort hat der Club auch eine moderne Drei-Boardanlage in Eigenleistung gebaut.