Nach Betrugsversuch in der Eifel: Polizist gibt bei Festnahme von Verdächtigem in NRW zwei Schüsse ab
Trier/Wittlich · Rheinland-pfälzische Spezialeinsatzkräfte haben am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen zwei Tatverdächtige festgenommen, die in mehrere Autobetrugsfälle verwickelt sein sollen. "Bei der Aktion sind von einem Beamten zwei Schüsse abgegeben worden", sagte Uwe Konz, Sprecher des Polizeipräsidums Trier. Für die Ermittlungen war die Kriminalpolizei Wittlich zuständig, weil ein Betrugsfall in einem Autohaus im Eifelkreis Bitburg-Prüm stattgefunden haben soll.
Ihre Masche waren Betrügereien mit Inseraten von hochwertigen Autos. Dafür gaben sich zwei überregional agierende Täter wiederholt als Verkäufer von hochwertigen Autos aus. Mit Inseraten im Internet lockten sie Interessenten an, indem sie die hochpreisigen Fahrzeuge zu deutlich unter dem Marktwert liegenden Preisen anboten.
Die real existierenden Karossen standen dann in Autohäusern zum Verkauf bereit, die mit den beabsichtigten Taten nichts zu tun hatten. Dort gaben sich die Männer als Fahrzeugvermittler aus, die die Autos potenziellen Käufern vorführen wollten. Den Kaufinteressenten versuchten sie dann die Fahrzeuge unmittelbar gegen Barzahlung vor Ort zu verkaufen, um sich anschließend mit dem Geld abzusetzen. Mindestens einmal sollen die Verdächtigen damit Erfolg gehabt haben. "Der Betrugsversuch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist allerdings misslungen", sagt Uwe Konz vom Polizeipräsidium Trier.
Im Rahmen der teilweise verdeckt geführten polizeilichen Ermittlungen konnte eine vorerst letzte von bisher drei bekannt gewordenen Taten überwacht und von Zivilkräften der Polizei begleitet werden. Als das Geschäft in einem Gewerbegebiet im nordrhein-westfälischen Ahlen abgeschlossen werden sollte, schlugen die Spezialkräfte zu. Einer der Tatverdächtigen wurde in seinem Fahrzeug festgenommen, ein weiterer versuchte, sich der Festnahme durch Flucht zu entziehen. Während der Verfolgung gab ein Beamter der Spezialeinheit zwei Signalschüsse ab, um seine Kollegen zu leiten. Nach kurzer Flucht konnte der Tatverdächtige gestellt und ebenfalls festgenommen werden. Dabei wurde er leicht verletzt.
Im Anschluss an die gelungene Festnahme durchsuchten Beamte der Kripo Wittlich insgesamt drei Wohnungen im Kölner Raum, in denen sie Beweismittel sicherstellen konnten. Ob noch gegen weitere Verdächtige ermittelt wird, war nach Polizeiangaben zunächst noch offen.
Die 29- und 23-jährigen, in Köln wohnhaften Festgenommenen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier am Donnerstag dem Haftrichter beim Amtsgericht in Trier vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen die Beschuldigten, die in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht wurden.
